Stromverbrauch: amps, Effekte & ganz allgemein

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

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Holger Hendel
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Stromverbrauch: amps, Effekte & ganz allgemein

Beitrag von Holger Hendel »

Moin. Ich gönne mir seit einiger Zeit den Luxus einer technisch recht aufgestockten Anlage: zwei große Multieffektgeräte (g-natural + nova), Kleinmixer, Schlagzeugcomputer, Stompbox-EQ (Bodentreter), looping-station. Als Abhöre habe ich zwei Marshall AS50 im Einsatz. Sicher, sicher, einer hätte es auch getan doch mein Platz ist derart beschränkt, dass sich keine andere Lösung realisieren ließ: mit einem amp hätte ich den sound entweder von l oder von r. :( Zudem habe ich ab und an noch einen Modeling-Amp in Gebrauch... :whistler:

All dieses Technikgelumpe macht eine Menge Spaß und setzt - dank looper - wirklich Kreativität frei. Ein "echter" Mitspieler, z.B. Bluegrass-Partner, wäre mir lieber, doch die wachsen auch hier in der Lüneburger Heide nicht auf Bäumen. Ich befinde mich übern Tag locker fünf Stunden im Raum und bin mehr oder weniger intensiv mit den tollen Gerätschaften am Werkeln. Da kommt es vor, dass ich mal zum Rechner rüberlaufe und im Forum lese, zur Kaffeemaschine schlendere...mit der Postbotin´nen Schnack halte etc. All die Zeit läuft die Anlage aber durch und ich habe nun die Frage: wieviel Strom frisst sowas ca.? Ich hatte mal ein Messgerät von der Stromfirma ausgeliehen um meinem alten Herren zu demonstrieren, wie teuer ihn seine ca. 30 Jahre alte Kühltruhe jeden Tag kommt. Er war ziemlich erschüttert vom Ergebnis. ;) Würde ich jederzeit wieder entleihen, das Gerät. Doch derzeit ist es wohl auf unbestimmte Zeit vergriffen bzw. es kann sein, dass die diesen Service auch gar nicht mehr anbieten, ich bin aber sehr neugierig bzw. mache mir sorgen wg. der nächsten Stromrechnung.

Ich habe wirklich keine Ahnung; ich weiß z.B. nicht mal, ob ein amp in dem Moment, in dem über ihn gespielt wird mehr Energie verbraucht als zu Zeiten, in denen kein Signal anliegt. Das ist schon mal eine spannende Frage. Physik 6. Klasse oder so, ich weiß.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo holger,

die max. stromaufnahme steht in der regel auf diesen plaketten an dem gerät aufgedruckt, manchmal heißt es auch max. leistungsaufnahme, natürlich hängt das auch mit der max. leistungsabgabe zusammen, strom wird in bewegung der speaker und damit über die luft in schall umgewandelt...
ohne signal liegt der verbrauch natürlich darunter, ein teil der nicht benötigten energie wird in wärme abgestrahlt und somit auch verbraucht.

ein 100 watt amp hat so ungefähr 300 bis 400 watt leistungsaufnahme wenn es sich um röhren handelt, der heizstrom wird ja dauernd benötigt. am geringsten ist die differenz bei digitalen verstärkern den sogenannten class D amps, das hat nichts mit midi, digitaler programmierbarkeit oder digitalen effekten zu tun sondern bezieht sich auf netzteil und verstärkungsstufen. mehr ahnung habe ich aber jetzt auch nicht müsste erst mal wieder nachlesen...
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Hanjo

Beitrag von Hanjo »

hallo,
eigentlich hat Herigo alles schon geschrieben. Im Hifibereich gibt es auch Transistorschaltungen die unendlich viel Strom ziehen: Klasse A
Also hast Du einen Gitarren-Transistorverstärker für deine Musik, dann zieht er,wenn er still ist, auch kaum Strom.
Mit dem Netzteil sieht es schon gewaltig anders aus. Früher die Teile, die mit riesigen Trafos aufgebaut wurden, zogen auch ordentlich Strom wenn sie gerade nichts zu tun hatten. Die heutige Netzteile sind mit wenigen Watt zufrieden, wenn sie nichts zu leisten haben.
Die Verlustleistung eines Verstärkers wird in Wärme umgewandelt. Natürlich produziert ein Verstärker mehr Verlustleistung wenn er was zu tun hat. Die Halbleiter erwärmen sich. Und wenn er nichts zu tun hat wird alles kühl. Wenn Deine Geräte also schön kühl sind ziehen sie auch kaum was.

Steckernetzteile werden meist handwarm wenn sie was zu tun haben, und bleiben kalt wenn nichts zu tun ist. Dann geht da häufig nur 0,1 W verloren.
Netzteile von TV, Hifi, etc. brauchten früher in Bereitschaft bis ca. 10 Watt. Heute nur 1 Watt.
Also zwischen bis max 10 Watt würde ich einen modernen Verstärker in der Verlustleistung durchschnittlich einschätzen, wenn er gerade arbeitslos ist. Das heisst, wenn er 1000 Stunden im Jahr arbeitslos Bereitschaft macht, liessen sich max. ca 3 Euro durch abschalten einsparen.
Dass die Kühltruhe deines Opas hinten warm wird ist nun keine Verlustleistung. Die Wärme die im Kühlraum entzogen wird, muss draussen freigesetzt werden.

Billige Strommesser für den Hausgebrauch sind meist komplett sinnfrei. Sie ziehen die Blindleistung (das was vom Gerät ins Netz zurückgeht) nicht ab.
Dadurch ergeben sich im Standby Fehlerquoten von ein paarhundert Prozent.
Bei niedrigen Verbräuche sind die fast alle völlig unsinnig in der Anzeige.
Gruss Hanjo
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin ihr beiden, heißen Dank für die Erklärungen. Das beruhigt mein Gewissen. Etwas. ;)

Hey, da hab´ich noch eine: wie schaut das eigentlich mit diesen Funksteckdosen aus? Die Sendeteile haben idR eine lüdde Batterie, die Empfängerteile stecken in der Steckdose, sind quasi ständig "stand by" - die verbrauchen also auch dauerhaft Strom, auch wenn die Funksteckdose an sich gar nicht aktiviert ist? Dürfte aber auch minimal sein, der Verbrauch.
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Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Hallo,
eigentlich hast du wohl recht. Aber letztendlich können konstruktive Mängel schon einen Unterschied ausmachen. Für mich ist das sinnvollste alles an eine hochwertige Master-slave Leiste zu hängen z.B. von Kopp. Dann hast Du das Thema Blitzeinschlag/Induktionsschäden gleich mit erledigt und schaltest nur 1 Gerät an oder aus. Der Rest wird automatisch vom Netz getrennt. Das heisst, Du kannst dann auch ein Gerät mit Fernbedienung als Master nehmen.
beste Grüsse Hanjo
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

So wie Hanjo mach ich das auch: eine Master/Slave für Computer und Peripherie, eine für Mischpult und das ganze Audiogelumpe. So hab ich nur 2 Geräte zu schalten und kann zwischen "daddeln" und mucken entscheiden.
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