Mixed Saiten light top - heavy bottom

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

maxpo
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Mixed Saiten light top - heavy bottom

Beitrag von maxpo »

Hat jemand Erfahrungen mit selbst abgestimmten Saitensets auf Akustikgitarren ?

Ich spiele seit ewigen Zeiten 10er Sätze ( und nur 10er) auf den div. E-Gitarren ,liebe das Spielgefühl auf den Diskantsaiten und die Möglichkeit des Ziehens und habe trotzdem mehr Fundament im Gegensatz zu 9ern

Ziehe ich nun typische 10er Western Sätze auf der Dread oder OM z.B. 10-14-23-30-39-47 , wirds mir ab der G Saite schon zu dünn, wie auch bei den D'Addarios EZ 900 die zwar mit 10-14-22-30-40-50 minimal dicker sind, aber ziemlich low-mids schwach und basschwach klingen

So was mit 10-14-25-32-42-54 selbst zusammengestellt spukt mir im Kopf herum, 10 + 14 (aus einem 10er Satz) , der Rest aus einem 12er Satz.


Hat damit schon jemand hier mal herum experimentiert ?
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ja solche Versuche habe ich anfangs auf der Akustikgitarre auch gemacht. Darunter leidet meines Erachtens aber die Tonqualität. Warum überhaupt so dünne Saiten? Fällt dir das greifen mit 12er Sätzen schwer? Erinnere mich an meine Zeit als ich von E-Gitarre auf A-Gitarre gewechselt hab, da hatte ich das. Dachte immer, dass wir nix mit 12er Saiten, ist dann aber doch. Wenn man über einen Punkt weg ist und dran bleibt, klapp das nach einer gewissen Zeit gut mit dickeren Saiten. 10er Saiten auf einer A-Gitarre denke ich, bringen die Gitarre nicht richtig in Schwingung.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Ich spiele .11er Saiten auf Akustik u. die passen für mich ringsherum, Sound, Bespielbarkeit u. auch's Benden.
Stärken: 011 .015 .022 .032 .042 .052

Auch für mich war der Wechsel von E-Gitarre u. .008er Saiten zur A-Gitarre mit .012er bzw. .011er eine (anfänglich schmerzliche) Umgewöhnung.
Aber nach kurzer Zeit klappte es... 8)
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maxpo
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Beitrag von maxpo »

Es liegt an einer persönlichen rel dynamischen Zupf/Schlagspielweise und bends auf zwei Saiten. Das spielt sich auf 10/14/23 einfach viel lockerer / luftiger und entspannter als auf 12/16/25 . Ohne Pleck und Picks

Auf der G und D hätte ich gern etwas mehr Schub im 10er Set, daher statt 23 > 25 und statt 30 > 32 , im Bass das Fundament des 12er Satzes von 42 + 54.

Das hängt natürlich mit persönlichen Vorlieben zusammen sowie den verwendeten Gitarren. "Leichte Dreads" und OMs. Mag nicht jedem gefallen ist aber einen persönlichen Check wert

PS
> zwei akustische sind immer mit normalen 12er Sätzen bespannt
> ich mag den Schub der E als 54
Zuletzt geändert von maxpo am Do Sep 05, 2013 2:13 pm, insgesamt 1-mal geändert.
emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Gitarrenspieler hat geschrieben:10er Saiten auf einer A-Gitarre denke ich, bringen die Gitarre nicht richtig in Schwingung.


Kommt ein bißchen auf die Gitarre an. Ich habe damit 'mal experimentiert (ich spiele sonst nur 11er - Sätze EXP). Ein Gitarre mit etwas kürzerer Mensur vertrug sich erstaunlicherweise relativ gut mit den 10ern.

Ansonsten stimmt der Höreindruck aber natürlich. Komischerweise scheint ja z.B. D'Addario dem dünnen 10er - Satz EXPs nicht so recht zutrauen, denn die G - Saite ist sogar dicker als beim 11er.

Ich bin letzlich aber wieder bei 11ern (immer EXP) gelandet, weil sie tatsächlich einen hervorragenden Kompromiss darstellen.

Grundsätzlich glaube ich, dass es so viele unterschiedlich Saitenmarken und konfektionierte Stärken gibt, dass die Unterschiede wesentlich größer sind, als wenn man sich eigene Sätze einer Marke zusammenbastelt.

Aber ich muss zugeben, dass ich das noch nicht probiert habe, weil ich bisher mit fertigen Sätzen immer ganz gut zurecht kam.
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Experimente kosten nicht die Welt und bei Fehlversuchen geht man zu Gewohntem zurück

Beschichtete Sätze habe ich probiert, hatte mir aber eingebildet, immer einen gewissen Sound auf ALLEN Gitarren hören zu können. Als wenn diese Strings die feinen Unterschiede abdämpfen, mag Einbildung sein. Ich mag den Klang- Zyklus der unbeschichteten Saiten, die nach jedem Spiel mit Sprit gereinigt werden und rel langsam altern.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Kürzere Mensur…, meine J-45 hat eine und die klingt mit 12er deutlich besser/fetter als mit dünneren Saiten.
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emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Deshalb schrieb ich ja, dass es wohl auf die Gitarre ankommt. Vielleicht ist ja Zufall, dass ausgerechnet meine S&P sich mit dünnen Saiten sehr gut verträgt.
Meine Hummingbird klang mit den dünnen Saiten wie ein Blecheimer und meine K.Yairi so lala.

Mit 11ern klingen beide perfekt.

Die einzigen Gitarren, auf denen ich dickere drauf habe, sind zwei Resos.
Aber da ich gerade beim Experimentieren war, habe ich vor kurzem 'mal ausprobiert, wie meine Republic Tricone - Chinaschrott, wie es manche nennen mögen - mit stino 12er EXP klingt. Und was soll ich sagen:
nachdem ich mich jahrelang mit allem Möglichen Resosaiten ab 14er abgequält habe (da ich nie ausschließlich Slide spiele), kommen ab sofort keine anderen mehr drauf!

Das mag natürlich den beinharten Resomatikern einen Stich ins Herz versetzen, aber mir gefällt es!
maxpo
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Beitrag von maxpo »

emptypockets hat geschrieben: Meine Hummingbird klang mit den dünnen Saiten wie ein Blecheimer und meine K.Yairi so lala.
Gut das es nicht die EINE Hummingbird und nicht die EINE Yairi gibt.

Hummingsbirds gab es in x- Varianten von grausam bis toll alleine von Gibson, wobei die von 60-64 die Schönsten waren und die maple-Zargen und Böden von 62/63 sehr selten und dann noch die Koa Variante und die Limited / Anniversary ....

und dann die ganzen Epiphone Hummingbirds seit 1995 , je nach Produktionsland von grausam über erträglich bis zu den aktuellen aus Vietnam die Top sind (preisbezogen)

über die ganzen zahlreichen Bauvarianten der Yairis in unterschiedlichen Konstruktionen, Holzauswahlen, mal Sperrbody, mal massiv , mal massiv Roundbody

:-) schön das die alle mit einer 11er Universal-Saitensorte in einer Stärke alle gleich gut klingen :-)) in Deinen Ohren ;-))))))))))
emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Klar.

Nach landläufiger Ansicht gehört meine Hummingbird ja zu den eher schlechteren. Baujahr 74 mit Block Inlays (die gleiche Gitarre spielt übrigens auch seit ewigen Zeiten meine absolute Lieblingssängerin Maria McKee). Trotzdem würde ich sie gegen nichts anderes hergeben!

Meine K.Yairi ist eine YW 1000 von 1973, importiert und verkauft von Steinway Hamburg, restauriert von Schalloch HH. Also beides auch nicht gerade Billig - Höker.

Und ja: tatsächlich spiele ich auf allen drei Gitarren 11er EXPs und alle drei klingen - in meinen Ohren - ganz hervorragend. Und haben alle eine ganz eigene Klangcharakteristik. Die Hummingbird extrem ausgeglichen, mit einem unglaublichen Sustain, eher leise. Die Yairi voll, satt, raumfüllend. Die S&P ist für mich die ideale Ragtime - Gitarre: extrem laut, holzig, brilliant. Die spiele ich zur Zeit am häufigsten.

Aber Klang verbal zu beschreiben ist sicherlich eine ziemlich schwere Übung und bestimmt nicht meine Paradedisziplin....
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RB
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Beitrag von RB »

Das solltest du einfach ausprobieren. Bei mir ist es andersherum: nachdem mir .012er und .016er im Diskant zu schwach vorkamen.
, bin ich dazu übergegangen, einen .012er Satz zu verwenden, bei dem aber die genannten Saiten durch diejenigen aus einem typischen .013er Satz ersetzt werden. Das funktioniert recht gut. Es bringt ausserdem ein festeres Saitengefühl in der DADgad-Stimmung.
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clone
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Beitrag von clone »

maxpo hat geschrieben:Es liegt an einer persönlichen rel dynamischen Zupf/Schlagspielweise und bends auf zwei Saiten. Das spielt sich auf 10/14/23 einfach viel lockerer / luftiger und entspannter als auf 12/16/25 . Ohne Pleck und Picks
Nimm einfach einen 0.12er Satz von Daddario oder John Pearse. Und mit der Zeit und etwas üben, spielen die sich auch problemlos und locker.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:Das solltest du einfach ausprobieren. Bei mir ist es andersherum: nachdem mir .012er und .016er im Diskant zu schwach vorkamen.
, bin ich dazu übergegangen, einen .012er Satz zu verwenden, bei dem aber die genannten Saiten durch diejenigen aus einem typischen .013er Satz ersetzt werden. Das funktioniert recht gut. Es bringt ausserdem ein festeres Saitengefühl in der DADgad-Stimmung.
Das ist der Punkt. In Normalstimmung sind die Saitenstärken in den üblichen Sätzen recht gut aufeinander abgestimmt.
Wenn es dann in die offenen Stimmungen geht, kann man schön rumexperimentieren. Macht zwar Mühe, aber auch Spaß. (Find ich)
Von Elixier z.B. gibts eine Mischung light to medium. 012-056. Bei Open C und Kurzmensur 625-630 geht das richtig gut.

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Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

maxpo hat geschrieben:Es liegt an einer persönlichen rel dynamischen Zupf/Schlagspielweise und bends auf zwei Saiten. Das spielt sich auf 10/14/23 einfach viel lockerer / luftiger und entspannter als auf 12/16/25 . Ohne Pleck und Picks
Da fiel mir meine alte LP "Acoustic Rock Guitar" von Peter Finger (1979) ein. Hierauf ist zu lesen:

"By using heavy gauged strings for his lower three bass strings and extra-light strings for his high strings he is able to capture a rock guitar feel for both rhythm and lead. By fingerpicking he can combine these feels. At times this fingerpicking develops into hard rhythm playing and vice versa. The result is music with a wide breath and tonal quality. The sounds are acoustic rock guitar"

Wer die Scheibe kennt weiß warum - viele Bendings, Pull-offs, Hammerings im Diskant, dann wieder teils recht hartes Strumming, welches lautstärkemäßig zum Klopfen bis Trommeln auf der Decke passen soll ...
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
maxpo
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Beitrag von maxpo »

danke für die Info !

habe nun zwei meiner Gitarren mit selbst zusammengestellten light top heavy bottom auf Basis Martin 80/20 ausgerüstet und bin sehr positiv überrascht

schade das es so was nicht fertig konfektioniert gibt wie im E-Gitarren Bereich

wie so oft im Leben, muß man es einfach selbst ausprobieren, wenn mehr oder auch weniger Schub in gewissen Gitarrenfrequenzbereichen erwünscht ist und die saitendehnende Fingerarbeit der linken Hand spieltechnisch unterstützt werden soll
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