EKO "RANGER 12" --> soll er?s machen?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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Holger Hendel
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EKO "RANGER 12" --> soll er´s machen?

Beitrag von Holger Hendel »

Moin zusammen,

fast jeder herkömmliche 6saiten-Akrobat träumt (zumindest heimlich) davon, mal eine 12saitge zu besitzen (habe ich gerüchteweise gehört). ;) Mir geht´s da nicht anders...

...und vorgestern Abend auf einer dieser schönen Herbstpartys drückt mir ein flüchtiger Bekannter ein solches Schlachtschiff in die Hand und meint nur ("Junge, nimm mit, tu neue Saiten drauf und wenn sie dir gefällt, werde wir uns schon einig..."). Wow! :D War natürlich ganz nett, zumal die Klampfe mir auf Anhieb richtig gut gefiel...so schautse aus:

EKO S.P.A. Fabrica Strumenti Musicali Reconati
Chitarra Originale
Costruita In Recanati
Mod. Ranger 12 Made In Italy
(ist also´ne 12saitige)

- Gesamteindruck: noch sehr gut!
- Form: oldschool Dreadnought
- 21 Bünde (wenig Gebrauchsspuren an Bundstäbchen, Griffbrett + Hals)
- geschraubter Hals (4 Schrauben)
- Nullbund
- offene Mechaniken
- relativ hohes Gesamtgewicht (für mich höher als bei anderen 12ern)
- der Steg kommt hoch (verdammt!!!!!)
- Hölzer: hmmm...die Zarge dürfte Mahagoni sein, der Rest...?! Schwer zu sagen...
- hat dafür ein nett geschnittenes Schlagbrett... ;)
- ansonsten: kommt ohne Schnickschnack aus, keine ollen Verzierungen, na gut, hat´n weißes Binding
- Baujahr: dürfte ca. 1965 sein, der Eigner (auch nicht mehr der Jüngste) meinte zumindest, dass er sie vor "ca. 20...25 Jahren" getauscht hätte...na ja.

Wie gesagt, sie gefiel mir sofort, läßt sich absolut akkurat bespielen (auch mit seeeehr alten, rostigen Saiten), klingt wunderschön. Ich hab´schon einige Referenzen über EKO eingeholt, nicht übel. Doch die Sache mit dem Steg geht irgendwie nicht klar...da ist eine sehr große Spalte. Hmmm...

Jetzt meine Frage: was meint ihr? Kennt jemand EKO, was wäre eine angemessener Preis? Ebay kann ich nicht als Referenz nehmen, denn die dort stattfindende Preisentwicklung unterliegt ja ganz wirren, für mich nicht nachvollziehbaren Faktoren...

So denn, ich freu´mich über Antworten...

Gruß

Holger Danske
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo Holger,

ich dachte zuerst, jetzt kommt ein leckeres Rezept:
EKO S.P.A. Fabrica Strumenti Musicali Reconati
Chitarra Originale
Costruita In Recanati
:lol:

Jaaa - je schwerer, je besser - ich meine damit den Nachklang der Gitarre. Über die Marke kann ich Dir auch nichts sagen, aber wie sieht denn die Decke aus? Ist sie eingefallen, oder noch schön nach oben gewölbt? Wenn die Wölbung noch gut aussieht, lässt sich die Brücke auch wieder anleimen - solltest Du mal in einer Gitarrenwerkstatt anschauen lassen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Deckenbeleistung evtl. auch lose ist - ich will ja nichts schwarzmalen - aber schau mal mit einem Spiegel rein! Was ist mit dem Hals? Noch gerade? Nullbund - schön! Geschraubter Hals ist auch nicht unbedingt schlecht - läßt sich wenigstens der Halswinkel ggf. leicht korrigieren.

Wenn der Klang stimmt, würde ich zuschlagen (sofern die oben genannten Punkte nicht dagegen stimmen)!

Gruß Dietmar
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hallo Holger,

EKO kenne ich noch aus den 70/80er Jahren. Die waren weit unter den Ibanez Klampfen angesiedelt.
Damals, als ich noch Nylonstring spielte, für mich unbespielbar, da die Saitenlage viel zu hoch war , der gechraubte Hals die Ausmaße einer kleinen Birke hatte und das Teil eigentlich ziemlich bescheiden klang :roll:

Sollte die Gitarre soweit in Ordnung sein, aber der hochkommende Steg zeugt ja schon von einem Mangel, würde ich nicht mehr als 20-50€ investieren.

Dann lieber nach einer guten Ibanez, Cort o.ä. gucken :shock: Ehrlich!!


Gruß, Uwe
Früher war alles besser, zum Beispiel gestern - da war Sonntag!
Mario
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Beitrag von Mario »

Hallo Holger,
also erst mal eine triviale Weisheit. Eine Gitarre ist immer mindestens soviel wert, wie sie dir wert ist :D
Eko Gitarren kenn ich nicht (ich spiele eine Fender 12seitige), aber ich habe 1975 ein gebrauchtes EKO Tenor Banjo gekauft. Sehr einfache Konstruktion, aber echt toll - würd' ich jederzeit wieder kaufen (hat damals 150,- DM gekostet) Einziger Nachteil, das Teil hat noch keinen Trusroth im Hals und selbiger ist ein wenig stark gewölbt. Läßt sich aber noch ganz gut spielen, hängt aber trotzdem nur an der Wand.
Fazit: Wenn dir die Klampfe gefällt und die Beleistungg innen fest ist, dann tausch doch, wie der Vorbesitzer, einfach die Klampfe gegen eine Kiste Bier (oder zwei, dann solltest du aber mittrinken :) ).
Den Steg kannst du dann bei dem Preis auch selber wieder aufleimen (vorsichtig ganz ablösen und mit unter und oberholz über die ganze Fläche festzwingen (gut wäre natürlich Heißleim- Tischler in der Nähe?). Wenn du keine Zwingen hast, die klein genug für das Schalloch sind und trotzdem lange Arme haben, dann geh' doch lieber zum Gitarrenbauer.
gruß
Mario
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Moin Holger,

wenn sie Dir doch gefällt, ... nimm sie mit!

Ob Du nun 100,- / 200,- Öro versäufst oder Dir als nettes Vintage-Relikt an die Wand hängst, ist eine rein persönliche Prioritätsentscheidung. 8)
Ich bin ja auch irnxwo so'n Vintage-Freak, doch das liegt naturgemäss an meinem Alter. :wink:

Zum WIRKLICHEN Spielen würde ich allerdings auch etwas Zeitgemässeres nehmen.
Handicap bei diesen ganzen Gitarrentypen, egal ob nun Framus, Klira, EKO oder auch Fender, waren diese geschraubten Halsverbindungen.

Doch wenn die Geometrie halbwegs stimmt und sie in DEINEN Ohren klingt, ... was hält Dich ab? :)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hui, danke für die vielen Antworten. 8)
...und es wird und wird nicht einfacher. Aber jetzt habe ich schon einen etwas besseren Plan bzgl. Preisvorstellung- den Bierkasten-Vorschlag finde ich hervorragend (mit dem kleinen "Problem", dass ich quasi mit´nem Kumpel eine ernsthafte Wette laufen habe, bis Heilig Abend nix zu trinken, will meinen: keinen Allohol zu trinken). Aber gut...ist´ne andere Geschichte.

Zur Decke: die sieht noch sehr sehr gut aus- für das Alter: Top! Ich habe leider derzeit kein Mikro im Hause, ich würde sie ja gerne mal abgenommen hören die EKO...hmmm... habe ja noch einige Bedenkzeit und werde gleich erst mal eine Bestellung beim T, groß starten. Ich hab´noch nie Saiten für´ne 12er gekauft...
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spijk
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Beitrag von spijk »

Tja, Holger, nachdem ich damals schon erfolglos versucht habe, dir meinen Akustikbass aufzupatern, hier ein neuer Anlauf: Ich hätte einen schönen kanadischen Zwölfsaiter (Norman B20-12) für 250 Euro VB anzubieten. Kommt, tippe ich, aus den Endneunziger Jahren. 1977 oder so bekam mein älterer Cousin eine Framus Twelvestring geschenkt, auf der ich häufiger gespielt hab. Wenn ich mir bei Ebay oder sonstwo die EKOs anschaue, scheinen die mir ähnlich wie die Framusse von anno dunnemals aus recycelten Panzern gebaut zu sein ... :mrgreen: Und ich bezweifle, dass das dem Klang zuträglich ist. To cut a long story short: Wenn du an der Norman interessiert bist, lass es mich wissen. Gruß, Michael
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chevere

Beitrag von chevere »

Hallo Holger!

Bei uns im Ü-Raum steht auch so ein Panzer. Ich persönlich würde diese nicht kaufen. Ansonsten schließe ich mich bzgl. der entstehenden Kosten des eventuellen Getränkeverbrauchs voll an. Da Du aber bis X-mas(wieso eigentlich nicht noch länger?, :wink: ) eh abstinent sein willst, dürftest Du sie Dir leisten können, falls sie Dir so gut gefällt.

Grüße!
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Hallo Holger,

ich habe damals(huch ist das lange her) auf der suche nach einer 12er auch eine EKO Ranger in der Hand gehabt und kann mich hier nur anschliessen. Diese Gitarre war einfach nicht spielbar und unendlich schwer. Ich habe mir damals dann eine neue ARIA mit Fichtendecke gekauft die ich heute noch habe. Vor etwa einem Jahr sind mir 2 Ekos in die Hände geraten. Eine stand seit etwa der Schweinebuchtkrise auf dem Speicher, die andere wurde fast täglich gespielt. Ein unterschied wie Tag und Nacht, aber wen wunderts. Die Gespielte hörte sich zu dem noch ganz brauchbar an.

Ich persönlich würde nicht mehr wie 50 Euronen für so eine Nudel-Harfe investieren. Denn den Preis bekommt man bei Ebay bestimmt wieder zurück :lol:

Grüßle `t Kuifje
:guitar2:
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spijk
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Beitrag von spijk »

Ja Mensch, Kuifje, mal sehen, wer denn noch weiß, wann die Schweinebuchtkrise war. Als ich noch in Friesenrath bei Aachen lebte (die ersten sechs Wochen meines Lebens), war die Krise jedenfalls schon drei Jahre vorbei. Und vor allem fand sie nicht zwischen Aachen und Vaals statt. :mrgreen:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

:lol: Ich merk´schon...eine gewisse Grundschwingung zu Ungunsten der EKO scheint vorhanden zu sein. ;) Ich muß halt jetzt wirklich mal fix andere 12saiter probezocken.

@spijk: Evtl. komme ich auf´s Angebot zurück, danke erstmal.
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chevere

Beitrag von chevere »

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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hey chevere,

da juckt´s mir jetzt aber ganz dolle unter den Fingern ;) Die Kasuga könnte ein Kumpel von mir sgoar direkt beim Verkäufer in Stuttgart abholen (wohnt ein Dorf weiter...). Die sieht echt mal ein bisschen gut aus, die Kasuga. Jaja...ich bin immer noch net weiter, heute drücke ich die EKO erst mal meinem ersten Gitarrenlehrer und gutem Freund in die Hand, der soll mal sagen, was er davon (unvoreingenommen...?!) hält.
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Hei spijk,

also Friesenrath ist heute nicht mehr bei sondern in Aachen...ist der Eingemeindung zum Opfer gefallen.

Die Schweinebuchtkrise war doch 1961....also soooooo lange ist das noch garnicht her...hmmmm oder doch :shock:

Grüßle ´t Kuifje
:guitar2:
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