Django Reinhardt mit Zedern Decke

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Hallo Jens,

also um das mal klar zu stellen, Du hast von Gitarrenbau sicherlich viel mehr Ahnung als ich, ich bin ein Laie. Also sollte ich eher Angst haben, dass Du mich zerreist :wink: . (Bei Martin sieht die Sache natürlich anders aus. )

Von meinem Verständnis hängt der Druck auf die Decke (also senkrecht zur Decke) von dem Winkel ab, den die Saite am Steg hat (hier wäre eine Skizze hilfreich, aber ich bin zu faul). Da bei der Selmer der Weg der Saite durch die andere Aufhängung länger ist, wird dieser Winkel natürlich dadurch kleiner. Ist der Steg aber wesentlich höher als bei einer "normalen" Western würde dieser Effekt wieder aufgehoben werden. Wie die Verhältnisse hier sind weiss ich nicht. Der Bereich in dem die Decke unter Druck in Deckenrichtung ist, zwischen Schalloch und Steg, dürfte bei beiden Konstruktionen etwa gleich sein, allerdings erscheint mir die Selmer Beleistung weniger geeignet diese Belastung aufzunehmen als die Akustikgitarre...

So jetzt kannst Du mich zerreissen :wink:
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo,

die Kräfteverteilung ist bei beiden Arten - Selmer und Western - grundverschieden.

Bei der Western - Jensy hat's schon gesagt - versucht der Saitenzug den Steg nach vorne zu kippen, d.h. zwischen Schalloch und Steg herrscht "Druck" und hinter dem Steg herrscht "Zug". Deswegen sitzt der Kreuzungspunkt des "X" auch VOR dem Steg, während die hintere Deckenhälfte bis auf die "Stimmleisten" (die eigentlich mehr "Dämpfungsleisten" sind, sonst wummert's) frei schweben darf.

Bei der Selmer wirkt der Saitendruck pur von oben auf die Decke, exakt in Richtung der Winkelhalbierenden des Winkels der Saiten über den Steg.
Das ist eine enorme Kraft die da von oben kommt (eine Westerndecke hat "nur" die Rotationskräfte auszuhalten in Richtung ihrer Steifigkeit/Jahresringe) und wirkt auf die Decke nicht nur längs, sondern auch quer der Jahresringe.
Wenn man mal versucht (Vorsicht !!) bei einer Western bei 1/3 Saitenlänge vom Steg weg die normal gestimmten Saiten alle auf einmal ca. 15 mm in die Höhe zu ziehen, kann man sich gut vorstellen was für eine Kraft auf die Decke drückt.

Gruss, Martin
Jensy
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Beitrag von Jensy »

Joachim hat geschrieben:Hallo Jens,

also um das mal klar zu stellen, Du hast von Gitarrenbau sicherlich viel mehr Ahnung als ich, ich bin ein Laie. Also sollte ich eher Angst haben, dass Du mich zerreist :wink: .

So jetzt kannst Du mich zerreissen :wink:
Nö, heute mal nicht! :wink: :lol:

Nein, ich denke Wir drei (auch Martin) haben das selbe Verständniss für die Materie.

Das Djangomodell ist von der Saitenaufhängung eher vergleichbar mit einem Streichinstrument.
Wobei, bei der Geige ist der von Dir angesprochene Winkel grösser und somit auch der Druck auf die Decke. Wobei ja auch die schwingende Saitelänge kürzer ist.

Wie auch immer.
Ich mach ma Schicht.

Gruss Jens

Ps: ein paar schöne Zederndecken für Djangogitarren hab noch da..... :whistler:
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