Gitarre macht Töne die da nicht hingehören.

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Also ich hör wohl zu schlecht. Mir fällt nichts auf. Die Töne wandern im Korpus hin und her durch die Resonanz und das hohe e ist recht kräftig. Viel Sustain insgesamt, sonst nichts. Taylors klingen etwas spitz und nasal für Martin-gewohnte Hörer. Die ganz neuen Taylors sind aber besser.
Vorsichtig gebe ich folgenden Tipp:
Tue etwas Filz, Tempotaschentuch, Tuch oder sonstiges weiches, dämpfendes Material vom Kopf her kommend unter die Saite(n) direkt am Sattel. Aber nicht die Saite(n) anheben. Das dämpft, wenn die Saite etwas im Sattel vibriert. Wenns dann für Dein Ohr besser klingt, dann schau welche Saite es ist und lass den Sattel entsprechend nacharbeiten oder erneuern. Dann liegt die Saite nicht gut in der Sattelkerbe oder die Kerbe ist zu breit bzw falsch geformt z.B V-förmig.
Zuletzt geändert von Mischkin am Sa Jul 19, 2014 11:28 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich höre das gleiche wie du. eine gitarre die im sustain leicht in die obertöne kippt. finde ich sogar richtig geil. was freue ich mich wenn genau das bei meinen e-gitarren passiert. und es gefällt mir auch auf der akustischen. das ist ein langer stehender akkord. beurteilen kann man doch erst in einem rhythmus muster ob da irgendwo eine störende disonanz ensteht oder deutlich zu hören ist.

ich möchte damit natürlich doch auch den fragesteller freundlich beruhigen.
Zuletzt geändert von Herigo am Sa Jul 19, 2014 11:26 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

klausz hat geschrieben:Hab' jetzt spontan bei Amazon neue Saiten bestellt, sollten morgen da sein.
Das Bestellen bei Amazon wiederstrebt mir zwar, aber unser kleiner Musikladen im nächsten Dorf braucht dafür sicher 'ne Woche.
Spätestens hier sollte mal ein Glöckchen klingeln! :wink:
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ein Totenglöckchen für Dorfmusiklädchen?
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klausz
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Beitrag von klausz »

Ich hab' jetzt die neuen Saiten aufgezogen, und zwar die gleichen die auch drauf waren: die neuen Elixir HD light, das ändert aber nichts. Die Saitenlage ist wirklich so hoch, dass da nichts auf den 7. Bund kommen kann, dann müßte der Effekt ja auch bei gespielter Saite erst recht da sein, dann ist er aber weg. Und es ist definitiv die G-Saite, sobald ich die abdämpfe ist der falsche Ton weg, der richtige allerdings auch.

Ich hab' auch ein paar Fotos von innen mit dem Handy gemacht, aber da ist für mich nichts auffälliges. Grundsätzlich lässt sich die Gitarre ja spielen, aber bei so 'nem Preis bin ich nicht bereit diesen (in meinen Ohren) schiefen Ton zu akzeptieren. Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit Session Music in Frankfurt Rücksprache zu halten. Maxpos Kommentar
eine (unerwünschte) Korpusresonanz
scheint mir am plausibelsten, weil's ja auch schlimmer wird wenn ich den rechten Arm vom Korpus nehme. Ich hoffe mal, dass ich sie gegen eine andere 814 ce getauscht kriege, denn um dieses Modell schleiche ich seit ich es am 2. Januar in Berlin zum ersten Mal gespielt habe herum. Aber bei soviel Geld mußte ich mir erst eine plausible Erklärung einfallen lassen und meine Frau hat dann bei der 0%-Finanzierung gesagt: "Los jetzt, wann sonst". Und sogerne ich mir zum Schrammeln eine andere Gitarre kaufen würde, erst kommt eine 12-saitige, aber wohl nicht mehr dieses Jahr (da träume ich aber auch erst seit 20 Jahren von, die Taylor ist da irgendwie reingerutscht.

Euch Vielen Dank für die vielen Meinungen, denn das hat mir bei meinen eigenen Überlegungen deutlich weiter geholfen, wenn es auch durchaus ab und an mal verwirrend ist die konträren Meinungen zu lesen

Gruß, Klaus
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Dass Du die Geschichte besser hörst, wenn du den rechten Arm von der Gitarre nimmst ist normal. Die hohen Töne kommen von der Decke, die dann weniger bedämpft wird. Arm weg und es klingt lauter, heller, luftiger und obertöniger. Das beweist nicht, dass die Verbalkung fehlerhaft ist. Bitte probier meinen Tipp, das ist eine Minutensache, bevor Du Dich in Aufwand stürzt.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Das Klangbeispiel finde ich tatsächlich verwirrend - als ob die kleine Terz dominieren würde. Sehr seltsam, noch nie bewußt gehört sowas. Wenn ich Em (022000) durchziehe klingt es anders und mich würde das, je nach Situation, auch stören; da ich finde, dass es verhältnismäßig laut ist und den Charakter des "fetten" Em verfälscht.

Sachen gibt´s. Und es ist ja nicht so, dass wir hinter jedem schiefen Baum´nen Troll vermuten, oder?
Mischkin hat geschrieben:Ein Totenglöckchen für Dorfmusiklädchen?
:lol: :lol: :lol: :bide:
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klausz
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Beitrag von klausz »

@Mischkin: Hast ja recht, wenn man fragt sollte man die Ratschläge auch beherzen. Ich hab' ein Taschentuch unter die Saiten geklemmt (schweißtreibende Angelegenheit bei dem Wetter) das hat aber leider nichts gebracht. Und zum Arm: ich brauch den nur soweit anzuheben, dass er nicht mehr auf der Gitarre liegt, schon wird der falsche Ton deutlich lauter, alles andere klingt wie vorher.

Das mit dem örtlichen Musikladen tut mir echt leid, aber Amazon hat die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bestellten Saiten tatsächlich heute geliefert. Und da ich morgen einen Chor mit der Gitarre begleite hät' ich es gerne bis heute erledigt gehabt. Und natürlich will ich auf der neuen Gitarre spielen, auch wenn die alte jetzt ein bißchen im Koffer weint.

Gruß, Klaus
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

klausz hat geschrieben:... Und zum Arm: ich brauch den nur soweit anzuheben, dass er nicht mehr auf der Gitarre liegt, schon wird der falsche Ton deutlich lauter, alles andere klingt wie vorher. ...
Zur Analyse, woher Stör-Geräusche-Frequenzen kommen, hätte ich sicher auch ein paar Ideen, ... doch die verkneife ich mir.

Was ich mir allerdings nicht verkneifen kann, ist die Frage nach dem PRAKTISCHEN NUTZWERT?

Du spielst also Gitarre, ... mit einem FREI über der Decke schwebendem Arm. ? :bl:

"Hot Town, Summer in the City, ..." :guitar1:
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

klausz hat geschrieben:Ich hab' jetzt die neuen Saiten aufgezogen, und zwar die gleichen die auch drauf waren: die neuen Elixir HD light, das ändert aber nichts.
80/20 oder PB?
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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klausz
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Beitrag von klausz »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
klausz hat geschrieben:Ich hab' jetzt die neuen Saiten aufgezogen, und zwar die gleichen die auch drauf waren: die neuen Elixir HD light, das ändert aber nichts.
80/20 oder PB?
PB, wenn das Phosphor Bronze heissen soll, die die sie extra für diese Gitarre empfehlen und ab Werk aufziehen.
maxpo
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Beitrag von maxpo »

klausz hat geschrieben: Grundsätzlich lässt sich die Gitarre ja spielen, aber bei so 'nem Preis bin ich nicht bereit diesen (in meinen Ohren) schiefen Ton zu akzeptieren. Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit Session Music in Frankfurt Rücksprache zu halten. Maxpos Kommentar
eine (unerwünschte) Korpusresonanz
scheint mir am plausibelsten, weil's ja auch schlimmer wird wenn ich den rechten Arm vom Korpus nehme.
Plausibel ist nicht der richtige Begriff: wir alle orakeln hier nur.

Checken kann das nur jemand mit der Git in der Hand.

Jede Gitarre hat eine Stimme , eine sehr individuelle, auch Taylor trotz und wegen der automatisierten Fließbandfertigung und Teilebaukasten.

Ob eine Git "gut" klingt, hört jeder anders. Dazu kommt eine ebenfalls von jeder Gitarre und jedem Saitensatz beeinflußte Balance zwischen jeder der 6 Saiten. Klingt eine Gitarre (rein theoretisch) sehr ausgewogen mit recht glattem Frequenzverlauf, wird das meist als uninteressant und auch leise empfunden. Eine Betonung bestimmter Frequenzbänder , meist im Bassbereich, wird als insgesamt "lauter" und "druckvoller" interpretiert, so eine Art Loudness Effekt.

Bei möglichen Korpusresonanzen kann man wenig machen, aber man kann folgendes mal prüfen : Saiten eines anderen Herstellers (andere Spannungsabstimmung) und ev auch eine Nummer dicker/dünner zusätzlich probieren.

Durchaus denkbar, das eine resonanzbedingte als unangenehm empfundene schmalbandige Frequenzverstärkung ( Aufschaukeln) damit nicht mehr vorhanden ist.

Kauf Dir je einen Satz der sehr preiswerten Martin in 10-11-12, fange mit den dünnsten an.

Der Check kostet nur wenig und Du kannst es selbst machen ohne großen Aufwand

Denk immer daran, daß abhängig von der Saitenlage (Steghöhe) auch die korrekte Halswölbung abgestimmt zum Saitenzug und Deiner Anschlagstärke justiert ist.

Lange bevor man ein Buzzen hört , schlägt eine bei sehr hartem Anschlag weit ausschwingende Saiten auf einem Bundstäbchen auf halber Strecke zwischen Steg und den niedergedrückten Bund an. Das Obertonverhalten ändert sich und ein leichter Kompressionseffekt sind die Folge: es klingt dann hart angespielt eben anders, was man subtil auch bewußt in sein Spiel einbauen kann.

Also : neue = andere Saiten aufziehen und DEN Akkord erst leise , dann immer stärker anschlagen und darauf achten, ob sich der Klangeindruck ab einer gewissen Anschlagstärke dann plötzlich sprunghaft ändert.
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Mir fällt außer einem gesunden Obertongehalt auch nichts schlimmes auf. Aber besonders praxisnah ist die Aufnahme jetzt auch nicht.
Stell doch nochmal ne Aufnahme mit etwas Musik rein, gerne auch mit anderen Akkorden, etwa C-Dur, G-Dur, Fadd2, dann kann man's vielleicht besser eingrenzen, was dich stört. Und die Saiten zwischen Sattel und Mechaniken hast du gedämpft, ja?
maxpo
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Beitrag von maxpo »

JazzDude hat geschrieben: Und die Saiten zwischen Sattel und Mechaniken hast du gedämpft, ja?
Meinst Du, die kurzen Saitenstrecken zwischen Mechanik und Sattel könnten beim Anschlagen der Saiten so stark zum Schwingen angeregt werden, daß genügend Schwingungsamplitude entsteht, die dann akustisch hörbar wird ?

Da sind lange Saitenstrecken bei Jazz/Schlaggitarren Harfensaitenhaltern sicher anfälliger zu sirren , zumal auf den "langen Strecken" und geringem Winkel rel wenig Druck auf den Steg/ auf die Decke ausgeübt wird.
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Was mir gerade noch so einfällt...

Alles was im Innern so an Elektronik/Pickup verbaut ist könnte ja auch "verdächtig" sein.

Das sitzt alles so wie es soll? Da wackelt nichts und schwingt vielleicht irgendwie sinnlos vor sich hin, bzw. mit. ? (Kabel, Batteriefach, etc.)
So etwas hatte ich auch schon mehr als einmal.

Wenn man schon im Ausschlussverfahren alles durchgeht, dann könnte man da ja sicherheitshalber auch mal einen Blick drauf werfen. (...sofern noch nicht geschehen)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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