Gotoh Mechaniken haben Spiel in bzw. gegen Drehrichtung

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wuchris
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Gotoh Mechaniken haben Spiel in bzw. gegen Drehrichtung

Beitrag von wuchris »

Frage in die Schwarmintelligenz:

Einige Gotoh-Tuner an meiner neuen Gitarre weisen bei Stimmen Spiel auf.
Baut man die Flügel der Tuner ab und nimmt auch die Beilagscheibchen heraus, sieht man nur noch die nackte, schwarze Welle, die in die Mechanik geht.
Nimmt man diese nun mit den Fingern um sie zu drehen, stellt man in beide Richtungen zuerst Spiel (schwer zu sagen, vielleicht 0,5 -1 mm) in Drehrichtung bzw beim zurückdrehen gegen die Drehrichtung fest, bevor dann der Widerstand der Mechanik zu spüren ist.

Sind die Saiten abgenommen lassen sich die Mechaniken ohne Flügen in einer Richtung leichter drehen als in der anderen (also komplette Mechanik). Sehr viel leichter. Auch hier ist das Spiel noch spür- und sichtbar.

Kann man da was einstellen?
Es kann doch nicht sein, dass ALLE Mechaniken kaptt sind, oder?

Gibt es bei der Montage der Mechaniken bzw. beim Festschrauben der Flügel (mittels der Schraube durch die Flügel in die Mechanik-Welle) etwas zu beachten? Wie fest sollen die festgezogen werden?

Viele Grüße
Chris
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Die Mechaniken, werden mit den kleinen Schrauben, die, die Flügel halten
eingestelt, Dort bestimmt man wie schwer sich die Mechanik dreht, sind diese zu locker, hat man Spiel wie von Dir beschrieben.
Gruß Rainer

PS: Die Flügel sollte man niemals, unter Saitenspannung Abschrauben,
sonst zieht es die Schnecke nach hinten aus dem Gehäuse, man sollte
natürlich im Umkehrschluss auch die Mechaniken an den Flügelschrauben nur einstellen, wenn keine Saiten aufgezogen sind.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

HI Rainer,

danke für deine Antwort.

Ich habe das Problem entdeckt, als ich bei abgebauten Saiten die Flügel demontierte, weil ich dort das Spiel bemerkte.
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RB
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Beitrag von RB »

Der Saitenzug kann das Spiel uU wegbringen. Grund ist, daß der Zug die Zähne des Zahnrads gegen die Flanken der Schnecke dreht. Dort sitzen sie dann auf und werden - wie durch Federspannung - auch dagegen gehalten. Voraussetzung sind aber eine einigermaßen leicht drehende Welle und freigänge Sattelkerben.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

wuchris hat geschrieben:HI Rainer,

danke für deine Antwort.

Ich habe das Problem entdeckt, als ich bei abgebauten Saiten die Flügel demontierte, weil ich dort das Spiel bemerkte.
Du hättest einfach nur die Flügelschrauben etwas nachziehen müssen, bis die Mechaniken, den gewünschten leichten Widerstand haben.
Gruß Rainer
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Danke euch dreien.
Der Anwalt hat dem Ingenieur die Lösung erklärt.
Dran gedacht - wie soll es anders sein - hab ich natürlich schon, aber dann hat die Panik überwogen.

Ich werd mal das Video anschaun und das mal ausprobieren. Kann ja kein Hexenwerk sein.
Jedenfall ist mir neu, dass die Mechaniken im unbelasteten Zustand offenbar grundsätzlich Spiel aufweisen.

Edit: die Anzahl und Anordnung der Beilagscheiben scheint auch eine Rolle zu spielen.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Rainer H hat geschrieben:
PS: Die Flügel sollte man niemals, unter Saitenspannung Abschrauben,
sonst zieht es die Schnecke nach hinten aus dem Gehäuse,
Lass das mal keinen vom Tierschutzbund hören :lol: :lol:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

wuchris hat geschrieben: Edit: die Anzahl und Anordnung der Beilagscheiben scheint auch eine Rolle zu spielen.
Und genau darin liegt in meinem Fall das Problem.

In meiner Crafter sind die gleichen Mechaniken verbaut. Gleicher Typ, gleiche Farbe, gleiche Flügel. Ich hab die gestern mal zerlegt. Aufbau von "oben nach unten"

Schraube
Flügel
2 x Unterlegscheibe (augenscheinlich) verzinkt
1 x Unterlegscheibe (augenscheinlich) Alu
1 x Unterlegscheibe Kunststoff
1 x Unterlegscheibe (augenscheinlich) verzinkt
Mechanik

Aus unerfindlichen Gründen sind in der "neuen" weniger dieser Scheibchen und wenn dann, in ganz anderer Reihenfolge. Dies führt zu erhöhter Reibung zwischen den Scheibchen selber und der Mechanik was dann zu erhöhtem Anzugsmoment in der Schraube führt.

Hab die Unterlegscheibchen der Crafter-Gotoh-Mechaniken in die neue eingebaut: kein Ruckeln, kein Spiel mehr, alles butterweich, wie es sein sollte.

Frage:
Hat jemand genaue Infos, welche Scheibchen da untergelegt werden müssen hinsichtlich Material?
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich kenne es So

1x Sprengring ist so einer der etwas verbogen aussieht und einen Schlitz hat.
1x U Scheibe
1x Kunststoffscheibe
1x U Scheibe

Ich glaube da hat bei Dir jemand mal das Spiel zum flügel Ausgeglichen,
Das muss man tun, wenn man kleinere Flügel montiert.

Ich hab für so was ne Drehbank, und mach dann ein etwas größeres Distanzstück.
Gruß Rainer
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Sprengring ist definitiv keiner drin.

Prinzipiell gehts nur noch darum ob ich mich täusche, wenn ich eine Alu-Scheibe untern den Scheiben ausmache.
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