Das Seaboard ist bekannt, sehr coole Idee - habe leider noch nie eins live gesehen.
Bei dem LinnStrument besteht sicherlich großes Potenzial hinsichtlich zukünftiger Spieler, ist ja irgendwie nix anderes als ein langes tablet und hat im Musikladen gewiss hohen Aufforderungscharakter.
Hat bestimmt Zukunft. Dazu gibt's eine Äpp, die völlig automatisch spielt, da braucht man sich nur noch hinstellen. Möglichst wenig anstrengen, keine Arbeit bzw. Übung investieren, nichts können müssen. Der Prototyp des Konsumsklavens. Ist doch super, dann liegen wir alle rum wie gestrandete Quallen und freuen uns, wenn hin und wieder ein wenig Wasser drüberschwappt.
Kannte ich nicht, dieses Gerät. Allerdings ist doch der Aufwand beim Spielen nicht viel geringer, als würde ich stattdessen gleich das tatsächliche Instrument spielen. Ich traue solchen Geräten eher ein Nischendasein zu.
Auch wenn ich gestern einen Schnellschuss abgeliefert habe - grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden, dass jemand ein neues elektronisches Instrument entwickelt, das über die expressiven Möglichkeiten eines akustischen Instruments verfügt. Da geht das Abendland nicht von unter. Im Gegenteil, auch dieses Instrument will erlernt und gespielt werden, und erweitert die musikalischen Möglichkeiten.
Wer sich an Greg Philinganes erinnert: er war einer der ersten, die Ende der 80er - Anfang der 90er sehr expresssive Soli auf einem Synthi gespielt haben. Eine Zeit lang hat er bei Clapton damit den 2. Gitarristen ersetzt. Bis heute gibt es nicht viele, die es ihm nachmachen können. So ein Instrument kann also wohl nicht von jedem Deppen gespielt werden (wie es hier wohl vermutet wird). Das von mir verlinkte Video belegt ja auch sehr deutlich, wie es klingt, wenn sich ein Dilettant am Linnstrument versucht.
"Die Äpp, die vollautomatisch spielt" - du meinst diese Alleinunterhalter, die den Abend über nur MIDI-Kassetten wechseln und ein bisschen dazu singen. Die wären aber mit Seaboard und Linnstrument, so will ich meinen, komplett überfordert.
Mich würden einige kritische Kommentare interessieren, die kurz nach dem Erscheinen der ersten Prototypen der Dreadnoughts im Kreise der Parlourspieler kursierten. Ich bin überzeugt, dass einige Kommentare sich heutzutage fast unverändert auf andere neue Dinge beziehen.
Innovationen fordern wohl immer zu skeptischen Voraussagen heraus. Schauen wir mal in zehn Jahren darauf zurück!
Meine Nachbarn hören oft Bluegrass, ob sie wollen oder nicht!
Der Vergleich hinkt ein wenig. Hier handelt es sich ja um eine ganz andere Gattung von Gerät, kein Musikinstrument, sondern ein Computer-Setup zur Klangerzeugung.