Framus Sport 50/I - Probleme mit der Stimmung

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

AxelW
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Framus Sport 50/I - Probleme mit der Stimmung

Beitrag von AxelW »

Hallo zusammen,

vorneweg, da dies mein erster Beitrag ist: Tach, ich bin der Axel, komme aus der Nähe von Frankfurt/Main, bin 35 Jahre alt, Familienvater und blutiger Anfänger, was das Gitarrespielen anbelangt...

So, nun aber zu meiner Frage:

Ich habe neulich im Keller bei Bekannten für 10 Euro eine Framus Sport 50/I abgestaubt. Wenn man Framus-Vintage.de glauben darf, dann ist sie im Mai 1971 gebaut worden.

Von der Sache her ist die Gitarre eigentlich ganz gut in Schuß, die Mechaniken sind nicht mehr der Brüller, aber sonst ist eigentlich alles soweit ok.

Mein Problem nun: wenn ich die Gitarre mit meinem Tuner stimme, dann klingen die Akkorde miserabel. Wenn ich die Stimmung im 12.Bund überprüfe, dann liegen die Töne 30-40% zu hoch (auf den jeweiligen Ton bezogen).

Stimme ich im 12.Bund, klingen die Akkorde nicht mehr ganz so schräg, die leeren Saiten klingen dann aber (folgerichtig) 30-40% zu tief.

Stimme ich nun im 5. Bund (mit A-Stimmgabel, rückärts von e zu E), dann ist der Klang akzeptabel, die 'leeren'Saiten stimmen 'absolut' aber wieder nicht.

Aktuell habe ich einen 10er Satz D'Addario Electric Guitar Strings drauf - kann man die auf einer Akkustischen Guitarre verwenden? Die 'alten' Saiten hatten die gleiche Stärke...

Da die Gitarre sonst ok zu sein scheint, habe ich den Eindruck, dass ich hier irgend etwas systematisches falsch mache - wer kann mir helfen?

(Falls gewünscht kann ich noch ein Bild schicken - anhängen darf ich anscheinend noch nicht).

Danke & Gruß, Axel
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Hallo,
Besten Dank für den Link - das scheitert nur daran, dass die Brücke nicht einstellbar ist....

...darf ich daraus entnehmen, dass das ein 'hausgemachtes' Problem bei Gitarren dieser Art ist?

Gruß, Axel
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

AxelW hat geschrieben:Hallo,
Besten Dank für den Link - das scheitert nur daran, dass die Brücke nicht einstellbar ist....
Moin,

nixfürungut, aber ... den Steg kannste doch kilometerweit hin und herschieben. :roll:
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Hallo Guitar-Hero,
guitar-hero hat geschrieben:
Moin,

nixfürungut, aber ... den Steg kannste doch kilometerweit hin und herschieben. :roll:
Sorry - aber ich glaube, ich schrieb, dass ich ein Anfänger bin...

Welchen Teil des Stegs meinst Du? Muss ich dazu die Schrauben lösen, oder geht es nur darum, die Stegeinlage hin- und her zu schieben?

Vielen Dank für Deine Antwort.

Gruß, Axel
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Moin Axel,

Wir reden doch von dieser Gitarre, oder?
http://www.framus-vintage.de/modules/mo ... 4667&cl=DE

12. Bund ist halbe Mensurlänge. Also erst mal messen und grob den Steg einstellen.

Wenn der gegriffene Ton im 12. Bund zu hoch ist, muss der Steg etwas nach hinten geschoben werden.

Probierst Du ein wenig mit den E e Saiten, bis es passt.

Gruß
Werner
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Sorry hatte mal schnell geggogelt und lauter e-gitarren gesehen. ... also erstmal checken ob der steg weit genug ist und ob er nicht einmal verkehrt herum montiert wurde...
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Hallo Werner,
guitar-hero hat geschrieben:Moin Axel,

Wir reden doch von dieser Gitarre, oder?
Nein - genau das ist das Problem (wollte gerade meinen vorigen Beitrag entsprechend editieren, aber Du warst schneller). Meine Framus Sport 50/I ist im Mai 1971 gebaut worden. Es scheint, als ob die 'neueren' Jahrgänge mit einem anderen Steg ausgestattet wurden...

Meine Framus sieht so aus wie diese hier:

http://cgi.ebay.de/Gitarre-Original-Fra ... dZViewItem

allerdings ohne den Sunburst... (sorry wg. des ebay-links, aber mein Webspace ist grad etwas 'out-of-order'...)

Die Mensurlänge der e-Saite stimmt ziemlich gut - das ist auch die einzige, die ich per Tuner stimmen kann (580mm Mensurlänge).

Ich sehe da nicht allzuviele Freiheitsgrade, um den Steg zu justieren - das einzige ist, die Stegeinlage rechts/links zu verschieben.... (oder eine entsprechende Stegeinlage zu bauen).

Gruß, Axel
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Hallo,
Davanlo hat geschrieben:Sorry hatte mal schnell geggogelt und lauter e-gitarren gesehen. ... also erstmal checken ob der steg weit genug ist und ob er nicht einmal verkehrt herum montiert wurde...
Kein Thema, ich hab immer mit 'Sport' gegoggelt, da sind die e-Gitarren ziemlich aussen vor... Die neugegründeten Framus-Werke scheinen sich erheblich mehr mit e-Gitarren zu befassen als der Vorgänger bis 1979...

Ich hab mir eine e-Gitarre aus ebay-Teilen gebaut, die dort eingesetzte Brücke habe ich nach dem 12. Bund gestimmt - wenn ich Deinen Link etwas früher gehabt hätte, wäre das wesentlich weniger 'Trial-and-Error' gewesen... Mittlerweile stimmts eigentlich ganz gut.

Gruß, Axel
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Beitrag von Admin »

Wie ist denn die Saitenlage am 12ten Bund ?
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Admin hat geschrieben:Wie ist denn die Saitenlage am 12ten Bund ?
Bezogen auf die Höhe über dem Griffbrett? Recht hoch, > 5mm - genaues müsste ich nachher mal ausmessen...

Gruß, Axel
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Beitrag von Admin »

Dann vermute ich an dieser Stelle die Quelle des Unheils. Wenn es 5 mm sind, wohingar vielleicht 2,5 mm korrekt wären, so bringt das Greifen in höheren Lagen ein überhöhtes "Spannungsplus" auf die Saite. Auch bei einer normalen Saitenlage wird die Saitenspannung durch das Greifen erhöht, jedoch steht dem eine Kompensation durch eine geringfügige Verlängerung der Mensur entgegen. Wird die Saitenlage zu hoch, wird das Spannungsplus zu groß und die vorhandene Kompensation reicht nicht mehr aus.

Daher müßte neben der Prüfung der Halskrümmung womöglich ein "Neck-Reset" gemacht werden, also eine Korrektur des Halswinkels am Hals-Korpus-Übergang. Das müßte bei der Framus recht einfach sein, weil der Hals wahrscheinlich angeschraubt ist.

Ziel einer solchen Maßnahme wäre die Verringerung der Saitenlage mit dem Nebeneffekt einer Verringerung des Spannungsplus und damit einer Verbesserung der Intonation.

Gitarrenbauer, ihr müßt zugeben, daß ich das großartig auf die Reihe bekommen habe, oder ?
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Wäre aber nicht die erste Framus dieser Ära deren Steg werksmässig einige Millimeter falsch sitzen würde... die Fälle gibt's zuhauf !!

Ihr wisst ja: "You won't get famous if you play a Framus... " :wink:
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marcus
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Beitrag von marcus »

H-bone hat geschrieben: Ihr wisst ja: "You won't get famous if you play a Framus... "
boah ey, _das_ war jetzt aber nicht nett. ;-)
AxelW
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Beitrag von AxelW »

Hallo zusammen,
H-bone hat geschrieben:Wäre aber nicht die erste Framus dieser Ära deren Steg werksmässig einige Millimeter falsch sitzen würde... die Fälle gibt's zuhauf !!

Ihr wisst ja: "You won't get famous if you play a Framus... " :wink:
Besten Dank erstmal an alle. Ich hab nochmal nachgemessen, es sind ziemlich genau 5mm am 12. Bund. Der Hals ist geschraubt, da werde ich dann mal ein bisschen mit experimentieren.

@H-Bone: Ack. Aber es geht hier nicht darum, reich und berühmt zu werden, sondern um im im Urlaub eine Klampfe dabei zu haben, die a) handlich, b) ziemlich billig und c) hart im Nehmen ist. Und ich denke, dass das die alte Framus-Zigarrenkiste doch ganz gut erfüllt. Ansonsten: Wenn irgendwann mal wirklich spielen können sollte (wovon ich noch Lichtjahre entfernt bin), könntest Du mich mit Deinen Selbstbauten durchaus mal locken... Sehen wirklich sehr sahnig aus. Aber bis dahin ist noch ein langer Weg.

...für 'ZweiWochenImSommerImAutoRumliegen' ist mir meine Hoyer Senorita dann doch zu schade (auch wenn dieses Instrument hier wahrscheinlich auch unter Brennholz läuft).

Nochmals Danke für Eure Tips.

Gruß, Axel
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