John Fahey "Orange"
Moderator: RB
John Fahey "Orange"
John Fahey: Orange
(edition suhrkamp 2008, 272 S.)
Nun gibts nach "Blaugrasmusik" endlich den zweiten Teil der übersetzten Erzählungen aus John Faheys Bänden "How Bluegrass Music Destroyed My Life" und "Vampre Vultures". Um es gleich zu sagen: sie sind zum allergrößten Teil extrem unterhaltend, den Kulturbetrieb der 1960er beleuchtend (und das auf die trefflichste Art) und liefern zudem wunderbare Anekdoten über Blues Legenden wie Booker T. Washington (Bukka White), Skip James, Mississippi John Hurt oder Roosevelt Sykes.
John Fahey war selbst schon zu Lebzeiten eine Legende. Er war einer der größten Fingerstyle Gitarristen überhaupt, er war Komponist, Musikwissenschaftler, gründete unabhängie Plattenlabel (lange vor Indie), war Herausgeber, noch vieles mehr ...und eben auch Autor von Kurzgeschichten.
Dei beiden ersten Geschichten, die nicht zu meinen liebsten gehören, sind sehr wütend (vor allem verarbeitet er hier seine desaströse Kindheit) und abgedreht geschrieben. Ich würde raten, diese am Schluß zu lesen, weil sie sich dann besser erschließen.
In "Orange" schreibt er über seine erste große Liebe, eine wunderschöne und witzige Erzählung. "Henry Vestine" handelt von dem legendären Canned Heat Gitarristen. "Fisch" ist gleichzeitig ein Abrechnen mit seiner Familie und eine Liebeserklärung an seinen Freund, dem legendären Booker T. Washington, besser bekannt als Bukka White. Dann "Skip James" und "Volk-Festival" in denen er mit dem Kulturbetrieb und der verlogenen Suche der weißen Mittelschicht nach Tiefe im alten Country Blues abrechnet.. "Honig" ist neben "Volk-Festival" mein Favorit. Ein Bericht über einen Gig, bei dem John Fahey auf Roosevelt Sykes traf. Ergreifend und zum Schieflachen, auf welche Art und Weise Sykes dem jungen Tschonn etwas übers das Leben erzählt.
Zum Schluß erzählt Fahey über seine Zusammenarbeit mit Antonioni, dem großen italienischen Regisseur. Und als ich das Buch dann weg legte, dachte ich: Ich will mehr, mehr, mehr davon.
(edition suhrkamp 2008, 272 S.)
Nun gibts nach "Blaugrasmusik" endlich den zweiten Teil der übersetzten Erzählungen aus John Faheys Bänden "How Bluegrass Music Destroyed My Life" und "Vampre Vultures". Um es gleich zu sagen: sie sind zum allergrößten Teil extrem unterhaltend, den Kulturbetrieb der 1960er beleuchtend (und das auf die trefflichste Art) und liefern zudem wunderbare Anekdoten über Blues Legenden wie Booker T. Washington (Bukka White), Skip James, Mississippi John Hurt oder Roosevelt Sykes.
John Fahey war selbst schon zu Lebzeiten eine Legende. Er war einer der größten Fingerstyle Gitarristen überhaupt, er war Komponist, Musikwissenschaftler, gründete unabhängie Plattenlabel (lange vor Indie), war Herausgeber, noch vieles mehr ...und eben auch Autor von Kurzgeschichten.
Dei beiden ersten Geschichten, die nicht zu meinen liebsten gehören, sind sehr wütend (vor allem verarbeitet er hier seine desaströse Kindheit) und abgedreht geschrieben. Ich würde raten, diese am Schluß zu lesen, weil sie sich dann besser erschließen.
In "Orange" schreibt er über seine erste große Liebe, eine wunderschöne und witzige Erzählung. "Henry Vestine" handelt von dem legendären Canned Heat Gitarristen. "Fisch" ist gleichzeitig ein Abrechnen mit seiner Familie und eine Liebeserklärung an seinen Freund, dem legendären Booker T. Washington, besser bekannt als Bukka White. Dann "Skip James" und "Volk-Festival" in denen er mit dem Kulturbetrieb und der verlogenen Suche der weißen Mittelschicht nach Tiefe im alten Country Blues abrechnet.. "Honig" ist neben "Volk-Festival" mein Favorit. Ein Bericht über einen Gig, bei dem John Fahey auf Roosevelt Sykes traf. Ergreifend und zum Schieflachen, auf welche Art und Weise Sykes dem jungen Tschonn etwas übers das Leben erzählt.
Zum Schluß erzählt Fahey über seine Zusammenarbeit mit Antonioni, dem großen italienischen Regisseur. Und als ich das Buch dann weg legte, dachte ich: Ich will mehr, mehr, mehr davon.
"Wer am Ziel ist ist naturgemäß todunglücklich" (Thomas Bernhard) - www.youtube.com/user/lenaspieltblues
Manzanita LR custom HK - Collings OM2H Deep Body - Goldtone Weissenborn SM - Gibson Blues King - Framus Sorella/Riviera (1960)
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Re: John Fahey "Orange"
Lena hat geschrieben:
......, er war Komponist, Musikwissenschaftler, gründete unabhängie Plattenlabel (lange vor Indie), war Herausgeber, noch vieles mehr ...und .....
tankwart!

wobei er gleich an der kasse seine eigene scheiben (unter dem namen Blind joe!?) an den man brachte!

ja, danke für den tip.

gruß mass
Re: John Fahey "Orange"
Blind Joe Death war der werte Namenmass hat geschrieben:(unter dem namen Blind joe!?)

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Re: John Fahey "Orange"
Blind Joe Death war der werte Namen
[/quote]
ich brauche auch noch so einen nickname... *grins*

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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Playin' with the National League
Havin a good time with Joe's Size Two
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Ah sehe grad, Du bist ja vom Fach. Bin gespannt auf Dein Urteil ....
Liebe Grüße, Lena
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Räusper ... will Faheys Geschichten aber aus durchaus unfachlichen Gründen lesen, so als schnöder Konsument eher. Bin scharf auf die Dönekes über die Blueser ...Lena hat geschrieben:Ah sehe grad, Du bist ja vom Fach.

"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
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Das ist ja auch absolut legitim ...(grins) ...will Dein Urteil aber trotzdem wissen :=))
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- Wolf
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- Registriert: Mi Feb 09, 2005 1:59 pm
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Moin,
habe heute ein bischen am Bodensee gelegen, ab und zu auf meiner Gitarre gezuppelt und nebenher die Blaugrasmusik gelesen.
Jetzt hoffe ich nur, das Orange deutlich besser wird. Blaugrasmusik ist für mich der größte Sch........rott, den ich seit langem gelesen habe.
Wenn jemand n´bischen Altpaper braucht - Adresse per PN und und ich schick´s rüber.
habe heute ein bischen am Bodensee gelegen, ab und zu auf meiner Gitarre gezuppelt und nebenher die Blaugrasmusik gelesen.
Jetzt hoffe ich nur, das Orange deutlich besser wird. Blaugrasmusik ist für mich der größte Sch........rott, den ich seit langem gelesen habe.
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