Nach der großen Begeisterung über meine Gretsch G3105 (Link zum Forumsartikel: http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=5278) hatte ich mich vor 4 Wochen entschlossen, ein anderes Modell dieser Serie zu erwerben. Fündig geworden bin ich schließlich in GB bei einem sehr lieben und freundlichen Menschen. Trotz der nicht gerade als Schnäppchenpreis zu bezeichnenden Kosten konnte ich nicht anders, als zuzuschlagen. Es hat sich aber vollstens rentiert, und wie!!
Die Entdeckung
In der Internet-Anzeige warb der Verkäufer mit dem typischen "MINT-like new!" und die Fotos ließen auch einiges Versprechen. Aber man kennt das ja mittlerweile aus diversen anderen Internetkäufen: Wenn das Instrument der Begierde ausgepackt ist, merkt man, dass es leider unterschiedliche Betrachtungsweisen einer Zustandsbeschreibung gibt... Nicht so bei dieser Gretsch, meine Erwarten wurden meilenweit übertroffen! Die Gitarre hat nicht den geringsten Mini-Kratzer, was die Aussage des Verkäufers unterstreicht, dass Sie seit dem Erwerb hauptsächlich im Koffer lag. Schnell alles Verpackungsmaterial entfernen, meine Lieblingssaiten drauf (Newtone Masterclass .012 - .052), stimmen und los kann's gehen. -
Der Abgrund
Die Gitarre ist "zu", klingt, als hätte Luciano Pavarotti eine Nebehöhlenentzündung. Dem Vergleich mit der Schwingungsfreude und dem voluminösen Sound meiner G3105 hält sie nicht stand. Naja, dann halt im Wohnzimmer neben die 3105 in den Ständer. Zumindest optisch macht sie ja ordentlich was her, mit ihrem transparent-braunen Finish.
Das Wunder
Dort blieb sie denn auch die nächsten paar Tage hauptsächlich stehen, bis auf ein paar gelegentliche Spielstücke. Nach ein paar Tagen merkte ich aber, dass sich der Klang veränderte. Mehr Sustain, mehr Bass, mehr Brillianz. Sollte das vielleicht eine Eigenart der Gretsch' sein, oder habe ich zum zweiten Mal ein Instrument, dass durch die (Jahre?-)lange Liegezeit im Koffer "muffig" geworden ist?? Jedenfalls "tat" sich etwas, woraufhin meine Spielfrequenz an dieser Gitarre höher wurde und mit Ihr die Spielfreude an diesem Instrument.
Der Himmel
Nach nun 4 Wochen hat die "Neue" die Leistung meiner 3105 erreicht und ich glaube, dass Sie sogar noch daran vorbeiziehen wird, wenn die Entwicklung noch in dieser Weise weiter geht. Sie hat einen Sound entwickelt, der mich wirklich weghaut. Mächtig, voll und mit wunderbarem Sound.
Die Daten
Model: GRETSCH G3100 Violin Burst
Zustand: 1A - wie neu
Baujahr: August 2000
Korpusform: Hawaiian (etwa Grand Auditoruim)
Hardware: Gold
Hals: Ahorn
Griffbrett: Rosewood
Griffbrett-Inlays: Abalone-Halbmonde
Decke: Fichte, massiv
Boden&Zargen: Mahagoni
Binding: Kunststoff, aged, 2-fach (Decke, Pickguard, Kopfplatte)
Bridge: Rosewood, Hawaiian style
Pickguard: Dark tortoise, Kunststoff, aged, 2-fach
Halsbreite: 43mm
Die Bilder
Herzliche Grüße,
Armin