Ryan guitars

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

slider
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Ryan guitars

Beitrag von slider »

Dieser Gitarrenbauer steht ja in der letzten Akustik gitarre, hat mich mal interessiert

http://www.ryanguitars.com/News%20and%2 ... 20Sale.htm

schaut euch mal die Preise an,
also toll sehen die Gitarren ja aus aber ist so etwas noch gerechtfertigt oder schon hirnrissig, liegt zwar im Auge des Betrachters aber mal ehrlich
Armin oder Martin, was würdet ihr denn für Material benutzen und wie lange müsste ihr denn an der Gitarre rummachen um so nen Preis hinzubekommen ?
Entweder she ich das naiv oder ich hab kein Ahnung.
Aldi Konzertklampfe

nur wenn du einen Profi fragst, darfst du dich nicht wundern wenns gut ist...
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich habe die Nightingale einmal live gehört. Leider durfte ich Sie nicht selber spielen, aber der Sound hat mich einfach umgehauen. Die Preise allerdings auch!

Letztendlich muss jeder für dich selber entscheiden, ob der Preis für ihn persönlich gerechtfertigt ist. Wenn ich dass Geld hätte, würde ich diese Gitarre auf jeden Fall als erstes ausprobieren! Aber schön, wenn man noch Träume haben kann! :?

Gruß Ralf
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

solange bei fast allen Modellen "sold" steht.... ;-)
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

tut mir leid, aber ich kann das auch nicht nachvollziehen.
wenn man eine handgebaute gitarre mit materialpreise, stundenlohn/ arbeitszeit und einen gewinn kalkuliert, dann ist bei dieser gitarre der gewinn eine unverschämtheit :!: denn herr ryan wird seine bindings nicht aus gold machen oder hölzer herbeizaubern die andere highend-gitarrenbauer nicht auch benutzen.

und seine "erfindungen" die im akustik-gitarren-interview beschrieben sind werden wohl die arbeitszeit nicht so vervielfachen das man auf eine 5stellige summe kommt.

naja, manch einer könnte die ryan-gitarren als kunst sehen. und für kunst darf man ja alles geld der welt bezahlen........................bin allerdings froh das die mehrzahl der gitarrenbauer ihr schaffen als handwerk sehen und dementsprechend kalkulieren.
chrisb
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Manati
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Beitrag von Manati »

Na ja, wenn jemand es sich unbedingt leisten kann und will, für eine Gitarre so viel Geld auszugeben, wie Otto Normalverbraucher in einem ganzen Jahr verdient - bitteschön.

Nachvollziehen kann ich's nicht. Aber andererseits kann ich auch nicht nachvollziehen, warum manche Leute für irgendein prestigeträchtiges Auto 30.000 oder 40.000 Euro ausgeben ... sei's drum.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Manati hat geschrieben:Na ja, wenn jemand es sich unbedingt leisten kann und will, für eine Gitarre so viel Geld auszugeben, wie Otto Normalverbraucher in einem ganzen Jahr verdient - bitteschön.

Nachvollziehen kann ich's nicht. Aber andererseits kann ich auch nicht nachvollziehen, warum manche Leute für irgendein prestigeträchtiges Auto 30.000 oder 40.000 Euro ausgeben ... sei's drum.
Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive.
Es gibt Menschen, die schenken ihren Kindern zum Abschluß des College einen Hubschrauber. Dann gibt es Leute, die finden, man könne egentlich zwei gebrauchen. So für Feiertags.
Wieder einige finden, das es bei supergünstige Gitarren gibt (100 Euro) denen man etwas auf die Sprünge hilft und dann sind das Super-Geigen; (stehen den anderen in nix nach)

Bei mir wohnt eine alte 175, viel zu teuer für so'n Sperrholz-Dingen.
Da hab ich mir mal eine Crafter angekuckt, viel Zierrat & so aber akustisch und haptisch irgendwie doof.

Groetjes

andreas
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Aus meinem weiteren (Gitarren) Umfeld kenne ich einen Ryan-Besitzer. Hab das Teil auch in Händen gehabt und war zwar angetan, aber diese wäre nicht meine.
Ein anderer spielt eine Olson, die ich (bisher) leider nicht gespielt hab (was ich aber noch tun werde...) und die ich, hätte ich die Kohle, sofort nehmen würde. Kann nur sagen, diese Olson hat mich echt betört wie noch keine andere Gitarre...
Wollte eigentlich nur sagen, dass es in jeder Preisklasse Unterschiede gibt.
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Taylor LKSM 12-String
Gast

Beitrag von Gast »

Andreas hat geschrieben:
Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive. ...
Sach ich doch. Schon seit Jahren.

Neben einigen Gottschall und sonstigen hochwertigen Instrumenten lebt auch eine alte Framus bei mir.

Ich würde sie nie hergeben.
Ist keine Frage von MASSIV-SPERRHOLZ-SONSTWAS.

Ist einfach nur eine Frage des PERSÖNLICHEN Wertempfindens.

Werner

PS:
Obwohl: Ich hab irnxwann mal von Emil gehört, dass man auch Ryan-Gitarren klangoptimieren kann. :guitar1:
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Bensusan spielte von Anfang an seine Lowden.

Dann wechselte er zu einer Ryan (CD Altiplanos) und hörte sich irgendwie komisch an. In den amerikanischen Newsgroups gab's ellenlange Diskussionen über die angeblich so genialen neuen Klangwelten.

Jetzt soll George Lowden wieder an einem Signature-Modell für ihn arbeiten.

Und jetzt vergleicht mal die Preise... :wink:

Gruß Uwe
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saitentsauber
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Re: Ryan guitars

Beitrag von saitentsauber »

slider hat geschrieben:schaut euch mal die Preise an,
vielleicht auch die von Ervin Somogyi :wink:

Bei den nordamerikanischen Gitarrenbauern isses numa so, dasse ihre Preise raufsetzen, sobald sie Erfolg haben. Neulinge nehmen so 2500 USD, wenn sie ins Geschäft kommen, sinds bald 3500, und 'the sky is the limit'. Hat natürlich mit Material nix zu tun - aber Cristiano Ronaldo hat auch keine gänzlich anderen Fussballschuhe als seine Kollegen...
tbrenner
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Ryan ...

Beitrag von tbrenner »

...mein persönl. Favorit Eric Lugosch spielt ja nun auch so ein Ding,
auf seinen You-tube-Stücken zu sehen + zu hören.
Und für so ein Miniaturinstrument hat die einen göttlich voluminösen,
vollmundigen Sound + bespielen lässt sie sich auch grandios.

Nur: er klang auch schon früher auf seiner alten Martin OM mindestens
schon genauso gut - wohl zu einem Bruchteil des Ryan-Preises.... :?

Ich vermute einfach mal, daß es unter den Akustikgitarrenliebhabern
hierzulande +v.a. USA doch soviele gut gepolsterte Zeitgenossen(die sogen."Zahnwälte") gibt,
daß die Ryans, Olsons etc. ausreichend viele Abnehmer finden, die sich
vom Inbesitznehmen eines solchen Stückes einen beträchtlichen
Distinktionsgewinn versprechen.
Wer braucht (i.e. Wortsinn) einen Maserati oder Porsche .....??

Oder ???

tbrenner :wink:
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kulte
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Beitrag von kulte »

Ist ein schwieriges Thema das ganze.
Objektiv ist es schwer bzw. unmöglich zu sagen, ob das Instrument den Preis wert ist. Subjektiv muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Und wer würde nicht die Preise anheben, wenn diese bereitwilligst gezahlt werden. Warteliste bei Ryan sind im Moment glaub ich so 2 Jahre. Man sehe sich mal die Preise von Kim Walker, Ervin Somogyi oder Jeff Traugott an. Dagegen geben sich die "Standard"Modelle geradezu als Okkasionen aus.

Ich war zB knapp daran eine gebrauchte Ryan zu erwerben, habe mich aber dann für eine neue Lowden entschieden, da ich da nach dem Anspielen von mehreren Instrumenten gewusst habe, dass mir der Klang und die Bespielbarkeit gefällt. Bei der Ryan war das nicht möglich.

Auch bei Lowden sind die Preise mittlerweile schon lange nicht mehr als günstig zu bezeichnen, doch bin ich der Meinung, dass das Instrument sein Geld wert ist. Aber das ist eine persönliche Geschichte. Ausserdem denke ich mir, da geben Leute Geld für Autos oder Motorräder aus, warum soll ich mir dann nicht eine Gitarre kaufen.

Jeder wie er mag.

Grüße,
k.
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"Many people would sooner die than think; In fact, they do so." - Bertrand Russell
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Mein Kollege erzählte mir vor einer Woche von einer limitierten Bob Marley CD für schlappe 180 Euronen. "Aber sie ist es echt wert!!!" sagt er!

Und genauso wie es für solche CD´s einen Markt gibt, gibt es einen für Brillanten besetzte Handys, Designerschlüpfer von Karl Lagerfeld, Felgen am Auto, ganz dünn und dafür aber ganz breit und für Ryan Gitarren.

Ob jemand an diesem Markt teilhaben möchte oder nicht, muss jeder selber entscheiden. Gerechtfertigt sind die Preise durch den Markt, denn Ryan bedient ein Clientel. Nicht mehr und nicht weniger. (Man kann auch übrigens schnell noch mal das doppelte der Ryan Nightingale für eine Gitarre ausgeben!).

Just my 2c

Gruß Ralf
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Janpeter
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Ryan Gitarren

Beitrag von Janpeter »

Liebe Gitarrengemeinschaft;

so wie ich die zurückliegenden Beiträge sehe, darf ich mich beinah stolz schätzen, mal eine richtig teure Ryan-Gitarre für 12.000 Euro für ca. 15-20 gespielt zu haben; also in aller Ausführlichkeit des Antestens.

Ich war allerdings ziemlich enttäuscht: Jedes LL-Model von Yamaha kann da locker mithalten, oder eher besser! Die Ryan klang eher dumpf, baßlastig ungleichgewichtig, in höheren LAgen wenig klingend; vergleichsweise geringe Dynamik insgesamt.

Allerdings standen nebenan mehrere Lowden-Modelle; ich nahm ein S-Modell in die Hand und fühlte mich sogleich wie daheim oder mit PAtrick Steinbach in Eire: Volles Volumen, Klang ohne Ende und das über alle Register ohne Einschränkungen. - Da würde ich keine Lowden für drei Ryan eintauschen, es sei dennich hätte danach wieder einige Wünsche bei Lowden frei.

Darüber vermag mich auch der interessante Artikel über Ryan Gitarren in PEter Fingers Zeitschrift nicht hinweg zu täuschen.

Auch gegenüber meiner Guild GF 50, einem ausgesprochen ausgewogenem Modell, konnte die Ryan nicht wirklich punkten; würde sie mir Jemand schenken, würde ich sie sofort eintauschen gegen andere Gitarren. - Soweit mein Votum.

Ein letztes Wort zum PReis: Während in Deutschland aus unbekannten Gründen die Kleinmanufakturen preislich neben denen der Nobel-Namen und -MArken stehen, beginnen in den USA die Kleinmanufakturen erst dort, wo die Nobel-Namen und _marken aufhören. Dafür gibt es wohl mehrere Gründe, wobei das simple Prinzip von Angebot und Nachfrage der gewichtigste sein dürfte: So wie in Deutschland die Autofahrer Felgen, Breitreifen und Abarthstreifchen mögen, so die Gitarristen in den USA wohl exquisite handgefertigte Gitarren.

Letzte Frage: Hatte denn Jemand mal eine Olson Gitarre gespielt??


Euer
Jan-Peter
Lowden L 32 P
Guild JF 30-12
Guild GF 50 NT
Guild JF 65
Contax S 2
Distagon CF 30 mm
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Interessant, dass Jan-Peter hier meinen Eindruck bestätigt: Ich hatte mir bei den letzten Open Strings dringend vorgenommen, mal eine der legendären Ryans anzutesten... also in der knappen Zeit mal zu PF's Stand - da war die Ryan aber schon in anderes Testers Hände. Dachte ich, tja, dann warte ich und höre zu, der Mensch konnte richtig gut spielen, aber nach relativ kurzer Zeit dachte ich, den eigenen Test kann ich mir sparen. Klar, jedes Paar Ohren hört anders, aber nach all den Vorschusslorbeeren war der Klang schon eine Ernüchterung.

Gruss, Martin
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