Stimmstabilit?t: Spiel im Sitzen / Stehen

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Stimmstabilität: Spiel im Sitzen / Stehen

Beitrag von Holger Hendel »

Moin zusammen,

mein Bandkollege Gunnar donnert ganz gern auf seiner 12saiter, so ein Modell von Harley Benton. Läßt sich hervorragend bespielen, klingt super- sehr feines Gerät mMn, dagegen stinken manche Hölzer, die ich letztens im PPC angetestet habe ab. Wie auch immer.

Wir spielen zusammen als Duo, da wird ein Set im Sitzen, ein anderer im Stehen gespielt. Spielt Gunnar die HB im Sitzen und steht dann auf kommt es vor, dass sich best. Saiten merklich verstimmen, um so viele Cents, dass es wirklich schon weh tut inne Ohrn. :? Er hat diese ätzende Gurtung vorgenommen, das eine Ende am Boden-Pin, das andere am Headstock.

Reicht das schon aus, um die Stimmung merklich zu versauen? Sehr strange Situation, kennt das jemand?
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich weiß nicht, ob es wirklich schlecht ist, oder nur Einbildung. Mir wird aber bei Gurten am Headstock immer ganz schlecht!! Wenn ich daran denke, dass ich auch mal den Arm auf der Gitarre abstütze, dann mag ich gar nicht an den Hebel denken, der da im Spiel ist. Und für einen seitliche Belastung ist die ganze Konstruktion imho nicht ausgelegt. Anscheinend scheint es ja, wie Du beschrieben hast, zumindest einen Effekt zu haben.

Aber Martin, Andreas und Co. können bestimmt genaueres sagen. Bin schon gespannt!

Schicken Tag noch!

Ralf
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Es reicht aus, locker ! Wenn er dazu noch relativ zügig aufsteht, kommt zur Schwerkraft noch die Beschleunigungsverzögerung der Gitarrenmasse dazu, auf längere Sicht kann sich da sogar die Halsverbindung verabschieden. Die ist auf Seitenzug (wie Sperris ganz richtig sagt) nämlich weniger optimiert. Und bei evtlm. Abstützen auf den Korpus wird's eh' schlimm.

Bei einer kleinen, federleichten Parlor kann man sowas evtl. machen, aber bei 'ner grösseren Gitarre - never !!

Zweiter Gurtknopf an der richtigen Stelle, und Mensch und Maschine sind glücklich !

Gruss, Martin
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

H-bone hat geschrieben: Bei einer kleinen, federleichten Parlor kann man sowas evtl. machen, aber bei 'ner grösseren Gitarre - never !!
Parlor? dafür brauche ich nicht mal nen gurt... *lol*
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Danke für die Antworten, werde ich ihm mal stecken heute. Ich stehe auf diese Art der Gurtung überhaupt net, das ist dermaßen unkomfortabel zum Spielen...bäh!
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Guidarre
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Beitrag von Guidarre »

Wenn der Kollege das Aufstehen übt und verfeinert, kann er´s bestimmt als Vibrato nutzen..... :lol:
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

na, dann sei mal froh, dass er keine squareneck dobro im stehen spielt...
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clone
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Beitrag von clone »

H-bone hat geschrieben:Es reicht aus, locker ! Wenn er dazu noch relativ zügig aufsteht, kommt zur Schwerkraft noch die Beschleunigungsverzögerung der Gitarrenmasse dazu, auf längere Sicht kann sich da sogar die Halsverbindung verabschieden.
Gruss, Martin
So hätte ich mir das als Laie auch erklärt. Macht Sinn irgendwie... .
notenwart
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Beitrag von notenwart »

clone hat geschrieben:So hätte ich mir das als Laie auch erklärt. Macht Sinn irgendwie... .
;-)
für Fachleute und falls man Eindruck schinden will...
man kann die Dynamik auf eine statische Berechnung zurückführen (Joachim weiß da bestimmt besser Bescheid) und dann kommt die d'Alembertsche Trägheitskraft ins Spiel. Aber das nur, falls dem Propheten im eigenen Lande und so weiter und so fort ;-)
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clone
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Beitrag von clone »

notenwart hat geschrieben:
clone hat geschrieben:So hätte ich mir das als Laie auch erklärt. Macht Sinn irgendwie... .
;-)
(...)und falls man Eindruck schinden will...
Will ich! DAS werde ich mir gut merken... . ;-)
Gast

Re: Stimmstabilität: Spiel im Sitzen / Stehen

Beitrag von Gast »

Holger, ich möchte alternativ anregen, auch einmal zu kontrollieren, ob Dein Kollege richtig beim Stimmen vorgeht. Manche Gitarristen wissen nicht, dass Saiten auf Spannung gestimmt werden sollten, also vom zu tiefen Ton auf den richtigen, da Mechaniken konstruktionsbedingt nur beim Anziehen gut funktionieren. Anders herum gestimmt, also durch Lösen der Mechaniken/Saitenspannung, sitzen (gerade billigere) Mechaniken oft nicht stabil und das Resultat kann ein instabile Stimmung sein. Wenn sich immer wieder "bestimmte Saiten" verstimmen, so könnten deren Mechaniken vielleicht gar Spiel haben. Gerade billige 12-Saiter haben leider manchmal minderwertige Mechaniken, da 12 gute Mechaniken natürlich ins Geld gehen. Verstimmen sich immer nur "best. Saiten", dann dürfte die Gurtaufhängung allein nicht verantwortlich sein, denn wenn der Hals sich wirklich biegt, dann sollten alle Saiten betroffen sein. Vielleicht sind aber nur diejenigen Saiten betroffen, bei denen die Mechanik nicht sauber arbeitet - oder ganz simpel vielleicht die Saite etwas im Sattel klemmt.

Test: Gitarre stimmen, und dann jeder Saite einzeln ein herzhaftes Bending geben (je nach Saite 1-2 Halbtöne nach oben). Ist die Saite danach spürbar verstimmt, gibt es ein Problem, dass nichts mit der Gurtbefestigung zu tun haben dürfte.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Kai:
ob Dein Kollege richtig beim Stimmen vorgeht
Moin, das hab´ich ihm schon vertellt, ich weiß nur net, ob er´s auch umsetzt. War eins der ersten Dinge, die mir mein ole Bobby / alter Gitarrenlehrer eingetrichtert hat. Fand ich zu der Zeit sehr nervig, doch recht hat er.
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Gast

Beitrag von Gast »

Tach allersaits.

Also, ... ICH finde diese Art der Gurtbefestigung am Hals nicht nur völlig in Ordnung, sondern auch als die "stabilste" überhaupt.
"Stabil" deshalb, weil die Ketarre da nix rumwackelt, wie bei Gurtbefestigung am Halsstock.

Nee, nee, ... AGE-Bone, ... selbst DEINE Gitarren sind sicher nicht soo labil, dass sie dieser Statik nachgeben. :wink:

Nicht nur mit meiner Lakewood praktiziere ich das seit Jahr(zehnt)en.
Jean Larrivee sieht das genauso.

Und wenn ein Ketarrist bei seinem Instrument solche Defizite entdeckt, hat er sicher aufs falsche Pferd gesetzt. 8)

Bis die Nächte.
Werner
Gast

Beitrag von Gast »

Der Alte Niederrheiner hat geschrieben:Und wenn ein Ketarrist bei seinem Instrument solche Defizite entdeckt, hat er sicher aufs falsche Pferd gesetzt. 8)
Bis die Nächte.
Werner
Essen sie nicht in China ihre Pferde?
:lol:
...und HB wurde früher verbrannt bzw. geraucht.

Grüße, NIk

P.S. Das wäre mit einer Guild nicht passiert!
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escapeharry
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Beitrag von escapeharry »

Kingfrog hat geschrieben: Essen sie nicht in China ihre Pferde?
Also hier in Wien schon. Meistens als Leberkäse.
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