Clip-Tuner - macht das mittlerweile Sinn?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Sag mal,die Cliptuner nutzer unter euch,nutzt ihr billige Batterien,oder welche?
Ich hab bisher welche immer ausm Kik genommen sonn 6er Pack für 1 Euro :oops: .
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

das stimmt mittlerweile so auch nicht mehr.. zumindest kenne ich eine Reihe von (Jazz-)Kontrabassisten, die auch während des Spiels auf Stimmgeräte zurück greifen
dazu kommt, dass die Intonationsproblematik schon wegen der anderen "Instrumentenfamilie" eine ganz andere ist und Akkordspiel auf einem Instrument bei den Streichern eher die Ausnahme ist..
Recht hast Du sicher mit der intensiveren Gehörschulung, die bei (vor allem den hohen) Streichern quasi "zwangsweise" stattfindet, die aber auch gleichzeitig einen viel längeren Lernprozess bedingt, bevor z.B. eine Violine "einigermaßen" erträglich gespielt wird...
und frage mal, welcher Posaunist/Saxophonist/Trompeter einer Big Band heute ohne Stimmgerät herum läuft... viele von denen, die ich kenne, haben eines im Koffer oder Gigbag...
ich bin sehr für Gehörbildung (nicht umsonst spiele ich schon "ein paar Jahre Kontrabass und Fretless), aber ich sehe auch durchaus den Sinn für Hilfsmittel...
aber jetzt wird es zu "off topic".... Du nutzt die Stimmgabel und andere machen es anders...ich sehe das auch eher pragmatisch...:)
Zuletzt geändert von LaFaro am Mo Okt 17, 2011 3:30 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Thirty Strings hat geschrieben:Zu eurer Abhängigkeit von elektronischen Stimmhilfen:
Habt ihr schon jemals bei einem Orchester Cliptuner an Geigen, Celli, Kontrabässen etc. gesehen? Nein, denn die Streicher lernen es von Anbeginn an genau hinzuhören! Oder bei Blasorchestern an Klarinetten, Saxophonen, Posaunen etc. Ja, auch bei diesen Instrumenten kann und muss man zusammenstimmen! Oder vielleicht gar bei den Mitgliedern eines Chores an Ohren oder Nase geclipt? Nur für Gitarristen scheint das Stimmen heute oftmals etwas extrem Schwieriges zu sein.
Übrigrens: Wenn die erste Saite auf d' gestimmt ist, dann findet man das a' auf dem 7. Bund. Man braucht also auch keine "chromatische Stimmgabel".
Praktisch sind die elektronischen Tuninghilfen sicherlich, aber unbedingt notwendig auch nicht!
An und für sich gehöre ich auch zu denjenigen, die sehr viel davon halten, das Gehör regelmäßig zu trainieren, in dem man ohne Stimmgerät stimmt. Ich selber stimme generell immer nach Gehör.
Allerdings gibt es Situationen, in denen ein Stimmgerät durchaus Vorteile bringt, die man auch nutzen kann. Was hab ich davon, mich unnötig auf einer Bühne mit Stimmen aufzuhalten, wenns mit dem Gerät nun mal um einiges schneller und leichter geht (grad wenns in dem Lokal nicht ganz ruhig ist, weil sich die Leute unterhalten).

Deine Vergleiche hinken auch etwas... Ich habe jahrelang auch Violine gespielt, auch in verschiedenen Besetzungen, darunter auch größere Orchester. Und ja, ich habe dafür nie ein Stimmgerät benutzt, sondern nur mein Gehör. Allerdings empfand ich es als wesentlich einfacher, da die Schwebungen viel leichter zu hören sind, wenn ich mit dem Bogen über die Saiten streiche, als wenn ich sie auf der Gitarre anzupfe.
Und bei diversen Blasinstrumenten, die miteinander spielen, ja gut, die müssen zusammenstimmen, aber die stimmen jeweils nur einen Ton zusammen, nicht 6. Und wenn der passt dann passts. Dann spielen sie das Konzert und fertig. da gibts kein Herumstimmen zwischen den einzelnen Stücken. Gestimmt wird vor dem Konzert.

Und wenn man jetzt zb. einen Fingerstyle-Gitarrist hernimmt, der ein Konzert spielt, dann will man die zeit zwischen den Stücken doch möglichst kurz halten und die leute nicht mit Herumstimmerei nerven und seine Spielzeit damit verkürzen, dann ist eben ein Stimmgerät das Beste. Mag vielleicht sein, dass man nicht jedes Stück in einer anderen Stimmung spielt, aber bis jetzt hab ich noch keinen Fingerstyle Gitarristen live erlebt, der nicht mind. einmal umgestimmt hätte während seines Auftrittes.

Und zu deinem letzten Punkt: Was ist, wenn die Gitarre nicht oktav- bzw. bundrein ist (nicht jeder hat das Geld für eine teure Gitarre)? Dann hilfts dir nix, dass der gleiche Ton am 7. Bund oben zu finden ist.
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stringbound
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Beitrag von stringbound »

Thirty Strings hat geschrieben:Zu eurer Abhängigkeit von elektronischen Stimmhilfen:
Habt ihr schon jemals bei einem Orchester Cliptuner an Geigen, Celli, Kontrabässen etc. gesehen?
Der Referenzton für das Stimmen im Orchster kommt auch nicht von einer Stimmgabel, sondern in der Regel von der ersten Oboe.
Das bedeutet aber nicht, dass im Orchester keine Stimmgeräte benutzt werden.
Dafür gibt es Orchesterstimmgeräte, wie das Korg OT 120 bzw. das Korg WR-1.

Außerhalb der Orchester werden Tuner benutzt, vor allem, wenn kein Referenzton von einem Blasinstrument vorgegeben wird oder werden kann.
Schliesslich gibt es nicht umsonst Tuner für Blasinstrumente (z. B. Speed FT-66W) und Streichinstrumente (z. B. Yamaha YT-240).
Wenn wir diese Geräte nicht verkaufen würden, hätten wir sie nicht im Sortiment.
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

In einem Schuelerorchester habe ich auch schon die Dirigentin mit einem Stimmgeraet durcgh die Reihen gehen sehen.

Wenn es die Technik gibt, soll man sie auch nutzen, wenn sie das Leben einfacher macht. Zuhause mache ich es wohl wie viel hier: Ich stimme eine Saite, aus Gewohnheit aus Stimmgabelzeiten, die A-Saite mit dem Stimmgeraet und danach die anderen in Bezug auf diese Saite nach Gehoehr. Danach ueberpruefe ich das dann mit dem Stimmgeraet.

Bei Auftritten in einer Gruppe, vor allem in Kneipen, stimme ich durchgehend mit dem Stimmgeraet. Alles andere waere Masochismus bzw. falsch verstandener Stolz :wink:

Zurueck zum Thema: ich benutze seit einigen Jahren einen Korg N222 clip-on tuner. Der hat ein unbeleuchtetes LCD Display, was das Ablesen schwierig macht. Man muss beim Draufschauen immer den richtigen Winkel finden - und es darf nicht dunkel sein. Andererseits halten die Batterien lange. Es laeuft nach 4 oder 5 Jahren immer noch auf der 2. Batterie. Ansonsten ist es sehr flink und spricht sehr schnell an. Ich hatte mal leihweise ein anderes, das war viel traeger. Die Marke weiss ich nicht mehr. Das N222 gibt es wohl nicht mehr. Schade.

Joe
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

achja ich hab das hier:
http://www.musik-produktiv.de/crafter-tg-200h.aspx

ich besitze es seit mai und es hat mir bisher schon gute dienste geleistet, mit beleuchtung, orange wenn es zu hoch oder tief ist, grün wenns passt. schaltet sich von selber ab, wenn mans mal vergisst (aber da es leuchtet, denkt man auch dran es abzuschalten). bisher musste ich die batterien auch noch nicht wechseln. mal sehn, wie lange die halten.

@Pappenheimer: des kannst ende oktober ausprobieren, wennst bis dahin noch keins hast. gibts auch bei der klangfarbe, falls du öfters in wien bist.
ist mit 20euro aber etwas teurer als die weiter oben vorgeschlagenen.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

stringbound hat geschrieben:.............
Der Referenzton für das Stimmen im Orchester kommt auch nicht von einer Stimmgabel, sondern in der Regel von der ersten Oboe.....
.
die hätten ja sonst auch einen ganz schönen "Stimmgabelverbrauch"... schon allein dadurch, dass sich der Kammerton a je nach Orchester mal langsamer, mal schneller Hz um Hz nach oben (oder auch mal nach unten) verschiebt... 8) :lol: die Berliner Philharmoniker waren schon mal bei 446 Hz, wenn ich mich recht erinnere.... dafür brauchen die Schweizer etwas länger...die sind "erst" bei 442 Hz....
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ich habe bis vor ein paar Monaten auch nur mit meiner Stimmgabel gestimmt.
Mit der Ovation, kam dann ein (eingebauter) Tuner mit ins Spiel, und weil die Ukulele nach Gehör irgendwie schwer zu stimmen war, habe ich mir dann doch einen Clip-Tuner zugelegt. Den habe ich dann auch für die Travel benutzt. Die Stimmgabel liegt nämlich für gewöhnlich auf der Arbeit.
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Beitrag von rwe »

stringbound hat geschrieben: *Ist jetzt ein wenig Off Topic, aber gibt es auch chromatische Stimmgabeln, die offene Stimmungen wie z. B. CGDGCD unterstützen?
Ja gibt es, als ganze Sätze.

Noch einen zur Gehörbildung: In der Regel sollte die Gitarre eben nicht rein, sondern temperiert gestimmt werden. Da hilft das Stimmgerät schon sehr, der Flageolettton nicht so...
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Krümel hat geschrieben:@Pappenheimer: des kannst ende oktober ausprobieren, wennst bis dahin noch keins hast. gibts auch bei der klangfarbe, falls du öfters in wien bist.
ist mit 20euro aber etwas teurer als die weiter oben vorgeschlagenen.
Zu spät, habs schon bestellt. Aber das Haarläh Bentn wird wohl auch seinen Dienst tun. Wenn nicht, wird es im Gartenteich versenkt.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Pappenheim hat geschrieben: Zu spät, habs schon bestellt. Aber das Haarläh Bentn wird wohl auch seinen Dienst tun. Wenn nicht, wird es im Gartenteich versenkt.
Nimm bitte der Umwelt zuliebe vorher die Batterie raus!
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

eine erste kurze Rückmeldung..:)
nach den vielen Tipps und Hinweisen bin ich dann einfach mal "zur Tat" geschritten und habe mir den Cherub WST-523 besorgt... und die ersten Erfahrungen damit sind sehr positiv... reagiert schnell, ist sehr genau, gut ablesbar und auch leicht genug, um mal am Kopf zu bleiben...
besonders gefällt mir das eingebaute Mikro, das so empfindlich ist, dass man in leisen Umgebungen wie z.B. beim Üben den Tuner einfach an den Notenständer clippen kann und schon geht das stimmen los.. (ich weiß nicht, wie oft mir vorher "normale" Tuner vom Notenständer gefallen sind...)
also alles in allem... ein super Tipp und vielen Dank für die guten Hinweise und Kommentare:)
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wally
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Beitrag von wally »

Ich habe mir kürzlich auch so einen Clip-on Tuner besorgt.
Mann, die Dinger sind ein Segen!
Nach dreißig Jahren Stimmgabel endlich mal easy!
Und flott. Wen es interessiert, es ist ein Korg AW 2G.
Chromatisch, das ist fantastisch!
Wieso kauf ich mir sowas erst jetzt?
Mann, war ich blöd.
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hmschie
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Beitrag von hmschie »

Krümel hat geschrieben:achja ich hab das hier:
http://www.musik-produktiv.de/crafter-tg-200h.aspx
den habe ich jetzt auch schon recht lange im Gebrauch und bin sehr zufrieden damit. Kann alternativ auch mit dem eingebauten Micro, z. B. für Mitmusiker die Flöte o. ä. spielen, verwendet werden.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Pappenheim hat geschrieben:
Krümel hat geschrieben:@Pappenheimer: des kannst ende oktober ausprobieren, wennst bis dahin noch keins hast. gibts auch bei der klangfarbe, falls du öfters in wien bist.
ist mit 20euro aber etwas teurer als die weiter oben vorgeschlagenen.
Zu spät, habs schon bestellt. Aber das Haarläh Bentn wird wohl auch seinen Dienst tun. Wenn nicht, wird es im Gartenteich versenkt.
Haarläh Bentn ist gekommen. Bin an sich zufrieden, nur die lange Anlaufzeit stört. Man schlägt die Saite an, und er braucht doch einige Sekunden bis er das mal kneißt. Das ist langweilig, aber auch eine weitere Form der Gewöhnungssache.

Vielleich versenk ich ihn im Gartenteich, vielleicht auch nicht. Mal sehen.
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