Schlaggitarre, Schelle vom Saitenhalter gebrochen

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

V.H. hat geschrieben:Hallo, falls ja, würde mich die Funktionsweise des Teils interessieren.
So eine Konstruktion habe ich noch nicht gesehen.
V.H.
Würde vermuten, dass man die Saiten durch Drücken des Hebels etwas entspannen kann. Wenn man wieder nachgibt wird wohl ein Federmechanismus zur Grundspannung zurückdrücken.

Habe nun erst heute das Teil abgeholt, und... ...es hat gelitten! Wurde wohl hartgelötet(?), wodurch innen ein Wulst entstand, der die Passgenauigkeit etwas verschob - musste neue Löcher für die Schrauben vorbohren.

Durch die Hitzeeinwirkung wurde die Chromauflage bis hin zum Anfang des Saitenhalters stumpf. Der kleine Riss in der Schelle entstand vermutlich beim Schleifen(?).

Egal! Es geht!!! Finde ja, dass Reparaturspuren an so einer Gitarre zur Patina beitragen. Endlich drauf spielen! :D

[img][img]http://www7.pic-upload.de/thumb/31.01.13/rywfdjmdue.jpg[/img][/img]
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scifi
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Beitrag von scifi »

Liederbolt hat geschrieben:
Durch die Hitzeeinwirkung wurde die Chromauflage bis hin zum Anfang des Saitenhalters stumpf. Der kleine Riss in der Schelle entstand vermutlich beim Schleifen(?).

Egal! Es geht!!! Finde ja, dass Reparaturspuren an so einer Gitarre zur Patina beitragen.
Hat jetzt noch mehr RnR-Charme. Schade ist es aber irgendwie schon, dass der "Macher" da nicht mehr Sorgfalt aufgewendet hat...

Und wie klingt Sie?????????
*Uli*
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Beitrag von *Uli* »

da ist doch diese Schrott Gitarre für einen Euro, mommentan....

Der Saitenhalter sieht doch noch ganz brauchbar aus, oder?

http://www.ebay.de/itm/Alte-Jazzgitarre ... 1c2fc0f735
LG

Uli
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

scifi hat geschrieben:Hat jetzt noch mehr RnR-Charme. Schade ist es aber irgendwie schon, dass der "Macher" da nicht mehr Sorgfalt aufgewendet hat...

Und wie klingt Sie?????????
RnR-Charme ist schön ausgedrückt.

Sie klingt für mich, im Vergleich zu meiner Laminat-Archtop geradezu "brilliant". Besonders in den Höhen - da entstehen reichlich "singende Resonanzen". Ist aber vergleichsweise schwer zu spielen, da die Saitenlage der Laminierten perfekt ist. Habe Optima-Jazz-Swing-Rondwound's drauf, die mit .049, .037, .030 in den Bässen eine Lage von gut 4mm im 12. Bund erzeugen - damit kann ich gerade so leben. Werde nun Pyramid Acoustic's drauftun - die haben .047, .035. 025, und sind generell etwas weicher. Leider ist keine Stellschraube vorhanden, und die Bridge gibt keinen Spielraum mehr her. Werde mich auch noch in der "Gitarrengallerie" nach Optionen zur Verbesserung erkundigen.
Übe schon ein feines Stück darauf, und kann schätungsweise in 2-3 Wochen mal was vorstellen.

@*Uli*:

Werde doch unserem "Schmuckstück" nicht das Tailpiece stehlen... :wink:
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Puh, 4 mm bei einer Archtop finde ich fast astronomisch hoch. Ist die Decke eingefallen?
Könnte man vom Steg etwas abhobeln oder einen niedrigeren aufsetzen? Sonst bliebe
wohl nur noch ein Neck-Reset...
Gruß
von
Ralf
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Hier gibt es sie vorweg einmal zu hören:

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... highlight=

Habe nun die Pyramid Acoustic-Saiten drauf - die ziehen echt weniger. Saitenlage hat sich um 'nen guten Millimeter verbessert - fängt auf jeden Fall an wirklich Spaß zu machen... :D
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

bookwood hat geschrieben:Puh, 4 mm bei einer Archtop finde ich fast astronomisch hoch. Ist die Decke eingefallen?
Könnte man vom Steg etwas abhobeln oder einen niedrigeren aufsetzen? Sonst bliebe
wohl nur noch ein Neck-Reset...
So, wollte sie unbedingt richtig gut haben, und habe ihr beim Meister eine Restauration spendiert. War nicht billig, aber dafür ist sie nun richtig super. :D

- Griffbrett abgeschliffen, neu bundiert, neuer Sattel
- Halswinkel neu eingestellt (Neck-Reset)
- neue Bridge
- Sprung auf der Decke von innen unterleimt, teilweise gelöste Innenleiste geleimt (ein wahrhaftig chirurgisch-endoskopischer Eingriff)
- klingt (wohl durch die neue Bridge) nun noch lauter und voller
- Bespielbarkeit ist ein Traum...

Wird noch mit einem 50er Jahre Schaller-Tonabnehmer nachgerüstet.

Schade, dass ich nirgends Hinweise auf den Hersteller finden kann...

Bild
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Liederbolt,

wirklich schnieke, die alte Dame. :)
Schade, dass ich nirgends Hinweise auf den Hersteller finden kann...
Möglicherweise kann Dir ja hier weitergeholfen werden: http://www.schlaggitarren.de/. (Ist übrigens auch ein Forist.) Hast Du's schonmal mit der Google-Bildersuche probiert? (Vielleicht auch nur nach der markanten Kopfplatte suchen.)

Herzlichen Gruß, Uwe
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

wuwei hat geschrieben:
Möglicherweise kann Dir ja hier weitergeholfen werden: http://www.schlaggitarren.de/. (Ist übrigens auch ein Forist.) Hast Du's schonmal mit der Google-Bildersuche probiert? (Vielleicht auch nur nach der markanten Kopfplatte suchen.)

Herzlichen Gruß, Uwe
Hatte Herrn Lob schon auf seiner Seite angeschrieben - ich schätze, wenn er etwas gewusst hätte, hätte er wohl geantwortet...(?)

Die Google-Bildersuche hat wohl eher den Hintergrund erkannt - es erschienen mannigfaltige, leichtbekleidete Damen vor weißem Grund...
...möglicherweise kann man die Suche noch etwas eingrenzen? Werde auf jeden Fall weiter Ausschau nach der Kopfplatte und dem Schlagbrett halten. Ein weiteres Indiz könnte die Rückseite sein - ist vollmassiv, aber wie bei den meisten Westerngitarren aus zwei Teilen zusammengesetzt. Üblich war bei Schlaggitarren eher das herausarbeiten aus dem vollen Holz.

Edit:

Nun habe ich auch kapiert, wie die Bildersuche geht. Noch nichts gefunden, aber die Richtung stimmt...
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Liederbolt hat geschrieben:Die Google-Bildersuche hat wohl eher den Hintergrund erkannt - es erschienen mannigfaltige, leichtbekleidete Damen vor weißem Grund...
Na, na, na... "Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende". :mrgreen:

Vielleicht erreicht ihn ja eine PN eher? Sein Nick hier ist auch, wenn ich's recht erinnere, (überraschender Weise) Schlaggitarre.

Herzlichen Gruß, Uwe
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Hi Liederbolt, ich habe zwei Tips zu deiner Gitarre: sie könnte m.A.n. entweder eine Klira sein oder eine Alosa. Auf Klira würden die "F-Löcher" und die Form des Schlagbretts deuten die ich so beide schon bei Klira Gitarren gesehen habe. Die markante Form der "F-Löcher" könnte aber eben auch auf eine Alosa hindeuten, Gitarrenbauer war ein Alois Sandner. Der hat im Übrigen angeblich auch für Klira im Auftrag gearbeitet, so soll die Klira "Red King" die eben genau diese Klanglöcher hat, aus seiner Werkstatt gekommen sein ... Die Kopfplatte passt allerdings irgendwie zu keiner der beiden, vielleicht hat sie ja mal einen neuen Hals bekommen? Anyway, vielleicht ein Spur, kannst ja mal schauen! Ich hatte auch mal eine "anonyme" Archtop und hab viel recherchiert damals, macht Spaß! ;-)
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

wuwei hat geschrieben:
Liederbolt hat geschrieben:Die Google-Bildersuche hat wohl eher den Hintergrund erkannt - es erschienen mannigfaltige, leichtbekleidete Damen vor weißem Grund...
Na, na, na... "Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende". :mrgreen:
...tja, die Geister die ich rief... :mrgreen:

@Niels:

Ja, hatte auch schon eine Klira gefunden, die nicht unähnlich ist.

Ebenso in etwa diese einfachere Alosa - da ist auch die grobe Form der Kopfplatte ähnlich.

http://img241.imageshack.us/img241/596/00000068zu6.jpg

...oder:

http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9 ... fFJSIc0wfw Da gibt es aber nur das Bild - nix rauszubekommen.
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

:-) Die hatte ich auch gesehen ... Schau mal dieses Alosa Bild auf schlaggitarre.de, leider etwas grobkörnig:

Bild

Die schwarze Gitarre links von der mittleren hat glaube ich die Kopfform von deiner, und die rechts von der mittleren hat cutaway und das Schlagbrett, aber eine andere Kopfform. Habe aber auch schon oft gelesen dass damals oft einfach mal verbaut wurde, was gerade da war, so ist deine vielleicht zu dem anderen Hals gekommen ... keep us posted! ;-)
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Niels Cremer hat geschrieben: Die schwarze Gitarre links von der mittleren hat glaube ich die Kopfform von deiner, und die rechts von der mittleren hat cutaway und das Schlagbrett, aber eine andere Kopfform. Habe aber auch schon oft gelesen dass damals oft einfach mal verbaut wurde, was gerade da war, so ist deine vielleicht zu dem anderen Hals gekommen ... keep us posted! ;-)
Das kommt ja ganz gut hin. Ich denke man könnte evtl. das Instrument in den Kreis um Alois Sandner zuordnen.

Auch interessant ist folgendes Zitat über Josef Sandner (Isana), der nicht mit Alois verwandt war: "Bei der Ausgestaltung der Kopfplatten, neigte er dazu glitzernde Materialien zu verwenden, die den Gitarren einen leichten Showeffekt gaben". (bei schlaggitarren.de).
Die Isana-Gitarre von Elvis hat auch diese sichelförmigen F-Löcher:

http://www.schlaggitarren.de/pics/hersteller/13_9.jpg

...auch eine Option.(?)

Habe mal eine Mail an http://www.alois-sandner.de/ abgeschickt, ob da jemand etwas weiß, oder ob es alte Kataloge gibt.
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