Cheveres 12er - Gottschall No. 2

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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thust
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Cheveres 12er - Gottschall No. 2

Beitrag von thust »

Hier ein paar Bilder von Cheveres 12Saiter, Beschreibung kommt sicher von ihm.
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Zuletzt geändert von thust am Mi Sep 20, 2006 6:18 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Wow - sieht sehr gut aus!!! (Und hat ganz schön viele Löcher drin)...

Das letzte Bild ist besonders gelungen - hätte man eigentlich auch drauf "brushen" können :-)

Gruß Dietmar
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

@Chevere: Hast Du sie eigentlich getauft? ;)

Weil ... eigentlich müsste sie ja EVA heissen! :guitar1:

:D
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Wozu dienen denn die Löcher im Boden???
Ich dachte immer der Boden soll den Schall refelektieren, so trifft er ja direkt auf schallschluckendes (Bauch-)Dämmmaterial :wink:
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
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Beitrag von Admin »

Das Ding ist unglaublich.
saitenkiller
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Beitrag von saitenkiller »

Kommt die aus der Schweiz :lol: :?:
löchrige Grüße
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

saitenkiller hat geschrieben:Kommt die aus der Schweiz :lol: :?:
löchrige Grüße
Nee, nee!

Auch wenn Du jetzt möglicherweise gerade an den hervorragenden Käse denkst! :mrgreen:

Ich bin sicher, Chevere wird etwas dazu etwas sagen! :)

Und wenn nicht,... sollte er sich lieber auf ALHAMBRA und Gott und die Welt konzentrieren und
.... mir dieses Kleinod überlassen! :twisted: :twisted:
Zuletzt geändert von guitar-hero am Di Sep 12, 2006 1:44 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Yo - ist ja erstaunlich, was man so mit einer handelsüblichen Lochsäge anrichten kann...

:roll:


8)
* * * * * * * * * * * * * * *

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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

OldPicker hat geschrieben:Yo - ist ja erstaunlich, was man so mit einer handelsüblichen Lochsäge anrichten kann...

:roll:


8)
A******ch Dieter. :evil:

:wink:

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, und wie klingt Sie nun ?
Leider als Zwölferfan verhindert.
Und es wurmt...
V.H.
chevere

Beitrag von chevere »

Nun aber doch endlich eine Kurzbeschreibung:

Zunächst gilt mein Dank Herrn Peter Gottschall, der mir dieses einmalige Geschoß überlassen hat. Danke, lieber Peter!

Hier ist seine lesnswerte Website, auf der Ihr Informationen zur Spezifität seiner Konstruktionen lesen könnt. Das Abstrahlungsverhalten seiner Gitarren ist außergewöhnlich räumlich und druckvoll.

http://www.funnelbody.de/

Diese 12 saitige (NO.2) ist ein Prototyp und Vorläufer der patentierten Funnelbody Gitarren.

Bei diesem Modell handelt es sich um einen 1927 OO-45 Typ (Gene Autrey- Modell bei der Fa. Martin).
Wie man auf den Bildern sieht hat Peter jedoch zwei Schalllöcher auf der Decke und zwei kleinere, kreisrunde auf der Rückseite der Gitarre.

Verarbeitung und Material:
Fichte /Palisander, Ebeholzgriffbrett mit Snow Flake Einlagen, komplettes Perlmuttbinding am Griffbrett, Decke, Rückseite. Bei Martin heißt das ganze sozusagen OO-45 Style. Die verbauten M6-Schaller Minis sind auch außerordentlich stimmstabil.

Guckst Du hier:

http://homepage2.nifty.com/nac-japan/oo-45.html

http://www.provide.net/~woodrails/oldpics/oo45c27.jpg

http://www.chesapeakeprintmaker.com/martin0045.htm

http://img.store.yahoo.co.jp/I/ishibashi_1915_6574180

http://www.gruhn.com/features/00-45,1921/AB6754ang.jpg

Allgemeines zu den Modellbezeichnungen findet man hier:
http://www.musiker-board.de/vb/651036-post3.html

Der Klang ist trotz des kleinen Korpus sehr durchsetzungsfähig und tragend. Die einzelnen Töne verschwimmen auch bei Akkorden nicht. Eine sehr klare, transparente und definierte Mitten und Höhen. Der Bass schließt sich unaufdringlich aber präsent an.
Das Sustain beträgt bis zu ca. 9 Sekunden
Die Saitenlage ist sehr tief, daher läßt sich dieses Prachtstückdermaßem leicht spielen, das Ich bei meiner Larrivee D09 doch ein wenig beherzter zupacken muß (,die sich aber immer noch sehr bequem spielen läßt).
Das hat mich gleichermaßem erstaunt , wie erfreut, da doch sonst immer die Fama geht: " UUhh -- eine 12-saitige, die läßt sich aber nur mit mehr Kraftaufwand als bei einer 6-saitigen spielen!"

Die Klangfarben , die dieses kleine Monster von sich gibt, machen es schwer sie allzu schnell wieder aus der Hand zu legen und zaubern unserem Basser immer wieder ein glückliches Lächeln auf das Gesicht :lol: (Das ist ja auch der Sinn der ganzen Sache, oder?! :wink:

Weitere Klangbeschreibungen fallen mir schwer. Vielleicht singend , orchestral, punchig und dennoch sustainreich mit langsamem Ausklang oder so.
Der Herbie wird sie ja am nächsten Wochenende testen. Vielleicht fallen ihm ein paar passende Worte hierzu ein.

Da ich vorher eigentlich sonst nur Dread spielte, war es anfangs etwas ungewohnt den kleineren Body zu halten. Aber relativ schnell konnte ich mich dann mit den Handling-Vorteilen dieser OO Bauform anfreunden.
Leute das Ding ist handlich, wie ... (kann jeder selbst was einsetzen... 8) )
(M6-Schaller Minis sind auch außerordentlich stimmstabil)

Soweit erstmal!

Viele Grüße
chevere

Beitrag von chevere »

Ein Nachtrag von Peter Gottschall, der mich per mail erreichte und den ich Euch geneigten Menschen nicht vorenthalten möchte:

" Die Gitarrenform ist von einer Martin 0-42, nicht 45. Die Nr. 2 (da war ich
noch ein bissel Martin-orientiert) habe ich 1995 gebaut und ist eine
Variante A (mit schräger Innenwand, beginnend hinter den Schallöchern, endet
in Höhe der Brücke in der Mitte der Zarge, es gibt auch die Variante B ohne
Resonanz-Innenwand), welches im Schnitt seitlich einen gefalteten Trichter
ergibt. Dadurch ensteht ein langer Tunnel wo der Schall hindurch muß, was
Bass erzeugt. Zusätzlich schwingt die Innenwand als Resonanzfläche mit,
wobei der Ton an Substanz gewinnt. Alles nachzulesen auf meiner Homepage.
Diese Bauform wende ich bei kleinen Instrumenten und Bassgitarren an, eben
dort, wo ich mehr Bass benötige. Da die Schallöcher auf der Decke in der
Oberbreite der Gitarre aus Platzmangel in ihrer Größe begrenzt sind (Grenze
ist der Deckenbalken unter der Griffbrettzunge), sie aber normalerweise für
dieses Instrument größer sein müssen, habe ich mit dem Schweizer
Käselocheisen noch zusätzlich zwei Löcher im Boden ausgestanzt, so in der
Art eines Druckausgleiches. Damit klingt die Gitarre ausgeglichener.
Überklebt man die hinteren Löcher mit Tape, wird der Bassanteil höher, die
Mitten gehen zurück. Das mit fehlender Resonanzfläche am Boden ist völliger
Quatsch, genauso wie die meißten denken, der Klang kommt nur aus dem
Schalloch. Das "Schalloch" ist letztlich nur eine Druckausgleichsöffnung und
regelt den Innendruck im Korpus, dies nur nebenbei gesagt. Und wer sein
Mikrofon direkt vor´s Schalloch hält wird merken (...oder auch nicht), daß
dies irgendwie komisch klingt.
Die Decke hat ein ganz normales X-Bracing, ob scalloped oder nicht kann ich
jetzt nich mehr genau sagen, da müßte ich mal mein Foto-Archiv durchsuchen,
und wenn ich das Bild finde, schicke ich es Dir zu, Frank. Noch eine
Bemerkung zu "Scalloped" und "Un-scalloped", weil da auch so Gerüchte
umhergeistern was besser oder schlechter ist. Es kann beides besser oder
schlechter sein, also Vorsicht mit dem Löffel!
Die Gitarre hat 8 Jahre bei mir auf dem Dachboden gelagert, bei strengstem
Frost, Feuchtigkeit und trockendster Hitze und das im jährlichen Wechsel.
Die ist so richtig durchgewalkt, hat nicht einen Holzriß aber Lackrisse
schon (Nitro und Risse sind eben unzertrennliche Freunde :-). War schon
interessant sie wieder zum Leben zu erwecken und sie im Abstand von rund 10
Jahren wieder zu spielen.
Wer irgendwelche Fragen hat kann mich gern kontaktieren, hoffe es war nicht
zu kompliziert!

Viele Grüße
Peter "

Ist doch besser den Meister selbst zu seinem Werke zu hören und die Infos aus erster Hand zu bekommen.


Viele Grüße !
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

chevere hat geschrieben: ...
Ist doch besser den Meister selbst zu seinem Werke zu hören und die Infos aus erster Hand zu bekommen.
SO ISSET! :wink:

Sollte allerdings jemand den Weg in den tiefen Süden scheuen,
könnt Ihr bei mir
Petra und natürlich auch Peter gern einmal anspielen. :guitar1:
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hmmmmh - Sahnestückchen.... lecker, lecker!
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Beitrag von Admin »

Petra durfte ich schon spielen. Traumhaft bespielbar und - soweit mein mit 30 Mückenstichen malträtierter Kopf das noch wahrnehmen konnte - auch ein wunderbarer Klang. Meines Erachtens eine Gitarre für Fingerstyle der lyrischen Art. Aber dem Leo Kottke sein Musikstück bildete sie auch sehr gut ab.
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