Einbau von Tonabnehmerbuchse in Holzzarge

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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rainbow
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Einbau von Tonabnehmerbuchse in Holzzarge

Beitrag von rainbow »

in eine Crafter TA 080 möchte ich nachträglich einen Pickup einbauen.

Der Gurtpin soll durch die Anschlussbuchse für das Kabel ersetzt werden.

Dafür muss ein Loch von 13 mm gemacht werden.

Wie geht das im Eigenbau am besten, was ist vorsichtshalber zu beachten?

... will möglichst nix verkratzen oder das was absplittert etc. :oops:

vorher mit Kreppband abkleben? wie am besten bohren? oder dünner bohren und dann mit Feile vorsichtig aufweiten?

hat wer Erfahrung, Tipps oder einen Link?

Danke

Schöne Grüsse

Reinhard
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Reinhard,

abkleben, mit einem dünnen Bohrer anfangen usw. ... ist alles richtig!

Aber: Ich habe vor Jahren - auch unter Beachtung aller fachmännischen Erklärungen in einschlägigen Büchern - schlechte Erfahrungen gemacht. Bei der letzten Bohrung ist dann doch der Lack gesprungen. Hat mich seinerzeit mächtig geärgert. Die Abspliterung wurde zwar durch den Endpinkopf fast abgedeckt - trotzdem hat sich mein Ärger (über mich :cry: ) nie verzogen. Seitdem gehe ich immer zum Gitarrenbauer bzw. in ein gutes Musikgeschäft mit entsprechender Werkstatt.

Mach es auch so!

Beste Grüße und ein schönes Wochenende.

Harald H. Morton
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

Hallo Harald,

nachdem ich es gestern tatsächlich "geschafft" gabe 8) - gebe ich Dir 100%ig Recht :lol:

.... habe nämlich bei der Prozedur Blut und Wasser geschwitzt :oops: :?

da ich die Gitarre gebraucht recht günstig bekommen hatte, habe ich es gewagt.

Ansonsten kann ich nur jedem raten: Finger weg vom Eigenbau/Selbstversuch und beim Gitarrenbauer machen lassen.

-------------

je nach Lackierung liegt der Lack wie eine Art "Kunststoffschicht" über dem Holz - und manche Bohrwerkzeuge neigen dann zum verkanten bzw. heben dann am Rand der Bohrung den Lack ab ...

für die 6,3 mm Klinkenbuchse sind ausserdem 13 mm Durchmesser erforderlich - erstens fasst eine normale Bohrmaschine nicht immer solch dicke Bohrer - und je weiter man sich von kleinen zu grossen Durchmessern "vorarbeitet", um so "gefährlicher" wird die Angelegenheit ...

ich hatte zum Glück eine Art Kegelfräse (keine Raspel, sondern mit sehr scharfen Schneiden, ich glaube auch für Blech geeignet), mit der konnte ich gut den Rand auf 13 mm aufweiten, dann habe ich noch geschafft, vorsichtig das Loch so gut es ging grösser zu bohren und anschliessend die restlichen 1-2 mm gaaaanz vorsichtig mit einer Feile/Raspel aufs Endmass zu bringen ...

kostet aber echt Nerven nach dem Motto: einmal Abrutschen und das wars :oops:

zum Glück ging alles soweit gut, dass sich zwar nicht vermeiden liess, dass am Rand des Zargenlochs minimale Lackstellen etwas hochkamen, was aber problemlos durch die Mutter verdeckt wird

insofern Schwein gehabt :wink:

aber nochmal würd ichs nicht machen - schon gar nicht bei einer teureren Gitarre

abgesehen davon sollte man vorher mal testen wie weit man mit seiner Hand von innen in die Gitarre rein reichen kann, um die Buchse von innen einsetzen zu können .... bei grossen Händen und kleinem Schalloch ist das auch nicht so leicht :shock:
Schöne Grüsse

Reinhard
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Konzertgitarre "Fränkische Meisterwerkstätten" (1984) = Hanika (Fichte/Ahorn geflammt)
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RB
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Beitrag von RB »

Was da hilft, ist ein guter (mit drei Klingen versehener) Senker, mit dem man die Bohrung beginnen kann. Abs ist ja nun auch egal.
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

stimmt, mein Hilfswerkzeug war wohl ein "Blechschälbohrer" (nicht für Holz konzipiert, dafür aber schön scharf) so ähnlich wie dieser hier[/url] - der hatte eine Skala dran, wo man die Lochbreite direkt ablesen konnte

Problem anschliessend ist dann, das ganze Loch auf die 13 mm zu bekommen :roll:

(Antwort: Finger weg > Fachmann machen lassen :idea: )
Schöne Grüsse

Reinhard
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, die Richtigen sind die :

Aaaber da ist ja schon das Endpinloch, das ist zu groß
als dass der o.g. Bohrer zentrieren könnte.
Man müsste also vorher das Loch ausfüllen (Holzdübel).

Kurzum - ich habe mich auch mit Spiralbohrern hochgebohrt,
und ich war auch betriebswarm und hatte auch Glück.

V.H.
gottschall
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Beitrag von gottschall »

Loch wird mit kleinerem Bohrer vorgebohrt, den Rest mit einer Reibahle. Die haben nur Instrumentenbauer, vielleicht auch mancher Schreiner. Ohne Reibahle kreuzgefährlich! Und möglichst nicht in der Zarge - Endblock ist die richtige und stabilste Stelle.

Peter
Change the sound, monofreie Zone.

www.funnelbody.de
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